In einem einstigen Schlachthof nahe Dresden hatten sie im November vergangenen Jahres bereits das große Geld gewittert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte gerade seine Pläne für eine Cannabis-Legalisierung in Deutschland präsentiert: Jährlich sollten rund 400 Tonnen für den deutschen Markt produziert werden. Das wären umgerechnet mehr als zwei Milliarden Joints. Das Berliner Start-up Demecan, das bis dahin nur medizinisches Cannabis anbaute, sah sich dazu berufen, die Produktion anzukurbeln. Es formulierte Bauanträge, um die Anbauflächen zu vergrößern, und begann die Suche nach Investoren. Bis Ende 2024 könnte das Unternehmen von einer bis auf 25 Tonnen jährlich hochfahren, hieß es.
Legalisierung von Cannabis:Ein Milliardenmarkt, einfach weg
So sehen sie aus, die verarbeiteten Blüten von Cannabis - hier in der Produktionsstätte des deutschen Pharmaunternehmens Demecan bei Dresden.
(Foto: Jens Schlueter/AFP)Lieferdienste, Gras-Shops: Viele haben sich von der Legalisierung das große Geld erhofft. Und jetzt? Wegen Karl Lauterbachs neuer Pläne ist die deutsche Cannabis-Industrie ziemlich sauer.
Von Benjamin Emonts und Lea Hampel
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