Café-Einstein-Besitzer Uhlig-Romero:"Unter den Linden - das ist bis heute eine Fehlentwicklung"

Café-Einstein-Besitzer Uhlig-Romero: Gründete vor 20 Jahren das Berliner Café Einstein: Gerald Uhlig-Romero.

Gründete vor 20 Jahren das Berliner Café Einstein: Gerald Uhlig-Romero.

(Foto: Benjamin Pritzkuleit/DAVIDS)

Vor 20 Jahren gründete Gerald Uhlig-Romero das berühmte Café Einstein in Berlin. Im Interview erzählt er, warum er diesen Politiker-Treffpunkt nun verkauft hat.

Von Thomas Öchsner und Steffan Uhlmann

Wenn es in Berlin einen Ort außerhalb des Regierungsviertels gibt, in dem sich alles trifft, was in der Hauptstadt Rang und Namen hat, dann ist es das Café Einstein. Das 250 Quadratmeter große Kaffeehaus ist über die Jahre zu einer Art Bundestagskantine geworden, wird aber von Politikern, Vorstandschefs und Touristen gleichermaßen verehrt.

Es gibt wohl nur wenige Leute in Deutschland, die so viele prominente Menschen kennen lernen wie Gerald Uhlig-Romero. Kanzlerin Merkel sei vor ihrer Zeit als Bundeskanzlerin mindestens dreimal die Woche im Café des mittlerweile 63-Jährigen gewesen. Auch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton war mal Gast im Einstein. Und da ist auch noch die Geschichte mit der Schauspielerin Reese Witherspoon. Mit ihrer Entourage war sie in dem berühmten Kaffee zum Essen - ohne die Rechnung zu begleichen. Doch Uhlig-Romero handelte damals kurz entschlossen.

Er liebt sein Café Einstein, das er vor 20 Jahren gründete. Eine Zeit in der Berlin noch eine ganz andere Stadt war. Nur der Standort des Cafés, die Straße "Unter den Linden", kommt bei Uhlig-Romero nicht gut weg. Sie sei schon damals eine "unansehnliche Durchgangsstraße" gewesen. Und heute? Er ist überzeugt: "Unter den Linden - das ist bis heute eine Fehlentwicklung." Es gebe nur wenige feine Läden, kaum Boutiquen - das, was einen Boulevard für ihn auszeichnet.

Die Gründe, warum er sein Café jetzt verkauft hat, sind jedoch andere. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung spricht er über die immensen Mietpreise entlang der Berliner Prachtstraße - und über seine schwere Krankheit, die ihm das Arbeiten in den letzten Jahren nach und nach erschwert hat.

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