Bundesweiter Ausstand:Lokführer streiken am Samstag von 6 bis 9 Uhr morgens

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Ein Zug fährt in den Stuttgarter Hauptbahnhof ein: Am Samstag wird gestreikt. (Foto: dpa)

Die Lokführer der Gewerkschaft GDL treten am Samstagmorgen in den Warnstreik. Er folgt kurz nach dem Ausstand der Lufthansa-Piloten am Freitagabend.

  • Bahnfahrende müssen sich am Samstagmorgen auf Verspätungen einstellen. Die Lokführer streiken.
  • Nicht nur auf der Schiene wird gestreikt. Am Freitagabend treten auch Lufthansa-Piloten in den Ausstand.
  • Im Tarif- und Gewerkschaftsstreik bei der Bahn geht es um höhere Löhne, aber auch um den Machtkampf zweier Gewerkschaften.

Lokführer und Zugbegleiter zum Warnstreik aufgerufen

Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn wollen die Lokführer am Samstagmorgen von sechs bis neun Uhr streiken. Die Lokführergewerkschaft GDL ruft die Lokführer und alle Zugbegleiter im Personen- und Güterverkehr zum bundesweiten Warnstreik auf, sagte Gewerkschaftschef Claus Weselsky sagte im hessischen Radio. Auf Arbeitgeberseite gebe es "keinerlei Bewegung", kritisierte Weselsky.

Die Gewerkschaft ringt mit der Bahn darum, eigenständig für das Zugpersonal Tarifverhandlungen führen zu können. Sie verlangt für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und eine verringerte Wochenarbeitszeit. Ihr Warnstreik am Montagabend hatte Zehntausende Fahrgäste und den Güterverkehr getroffen.

Machtkampf zweier Gewerkschaften

Im Tarifstreit geht es aber nicht nur um höhere Löhne, sondern vor allem um einen Machtkampf zwischen der GDL und der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Sie streiten darum, wer für welche Mitarbeitergruppe die Verhandlungen führen darf.

Auch die Lufthansa streikt

Der Streik folgt kurz auf den der Lufthansa-Piloten. Deren Gewerkschaft Cockpit hatte zu einem Streit für Freitagabend von 17 bis 23 Uhr aufgerufen. Dabei geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten in ihrem Vorruhestand erhalten. Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter in diese Form der Rente schrittweise auf 61 Jahre erhöhen.

Diese Rechte haben Bahnreisende

Die Bahn entschädigt ihre Kunden bei Verspätungen. Kommt ein Fahrgast mindestens eine Stunde zu spät am Ziel an, muss sie ihm 25 Prozent des Fahrpreises erstatten. Bei zwei Stunden Verspätung sind es 50 Prozent. Der Aufpreis für den ICE-Sprinter wird schon ab 30 Minuten Verspätung des Sprinters erstattet.

Reisende haben laut EU-Gesetz bei Verspätungen von ein bis zwei Stunden ein Recht auf diese Erstattung. Das umfasst Naturkatastrophen, etwa wenn Unwetter oder Erdrutsche der Grund für die Verspätung sind. Aber auch Streiks fallen unter höhere Gewalt. Muss der Kunde mehr als eine Stunde lang warten, hat er zudem Anspruch auf Erfrischungen, bei Bedarf auf eine Übernachtung im Hotel. Fällt die Zugfahrt aus, muss die Bahn einen Ersatztransport organisieren.

Wie Reisende dann konkret an ihre Entschädigung kommen, lesen Sie hier.

Fahrgastrechte bei der Bahn
:Was bei Verspätung hilft

Ärgerlich, wenn sich der Zug verspätet - doch Passagiere können vor und während der Fahrt einiges tun, um zeitnah ans Ziel zu gelangen. Oder wenigstens Geld zurückzubekommen.

Daniela Dau

Aktuelle Störungen im Bahnverkehr für die einzelnen Bundesländer finden Sie hier.

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