Bundesregierung zufrieden mit EADS-Lösung:Balance der Macht

Der Verkauf des EADS-Pakets an ein deutsches Finanzkonsortium hält das deutsch-französische Machtverhältnis in der Balance - gut für zukünftige Sparpläne beim Flugzeughersteller.

Die Bundesregierung sieht mit der Übernahme der 7,5 Prozent EADS-Aktien von DaimlerChrysler durch private und öffentliche Investoren die deutschen Interessen an dem Luft- und Raumfahrtkonzern gesichert.

Wie Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Freitag in Berlin sagte, sei die deutsche Seite jetzt besser aufgestellt für die bevorstehenden schwierigen Verhandlungen über das Sanierungskonzept "Power8" des deutsch-französisch dominierten Konzerns. Damit bleibe das deutsch-französische Stimmrecht in der Balance.

"Kein Widerstand der EU-Kommission"

Die Bundesregierung erwartet nach den Worten Wilhelms keinen Widerstand der EU-Kommission in Brüssel wegen Kartellproblemen. Die 7,5 Prozent würden zu 60 Prozent von privaten Investoren getragen, zu 40 Prozent von öffentlichen. Die staatseigene KfW Bankengruppe halte an dem 7,5-prozentigen Paket 13 Prozent. Die Bundesregierung erhalte zudem ein Vorkaufsrecht für die 7,5 Prozent bis Mitte 2010.

Stimmrecht bleibt bei DaimlerChrysler

DaimlerChrysler behalte das volle Stimmrecht für die gesamten 22,5 Prozent, halte aber künftig nur noch 15 Prozent wirtschaftliche Beteiligung an den EADS-Aktien. Mit dieser Regelung leisteten DaimlerChrysler und die anderen Investoren "einen wichtigen Beitrag zur mittelfristigen Stabilisierung der Beteiligungsverhältnisse in der europäischen Luft- und Raumfahrt", sagte Wilhelm.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe sich telefonisch über dieses Modell mit ihrem französischen Kollegen Dominique de Villepin besprochen. Beide seien sich einige, dass es eine ausgeglichene Beteiligung geben müsse und eine langfristige gerechte Lastenverteilung.

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