Wirtschaft:Zahl der Arbeitslosen fällt unter drei Millionen

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Die Bundesregierung präsentiert pünktlich zum einjährigen Amtsjubiläum eine Erfolgsmeldung: Die Arbeitslosenquote unterbietet die magische Grenze von drei Millionen. Grund genug, die Veröffentlichung einfach vorzuziehen.

Wird vielleicht doch noch alles gut? An diesem Donnerstag feiert die schwarz-gelbe Bundesregierung ihren ersten Geburtstag, und es ist absehbar: Die Laudatoren, Kommentatoren und wer auch immer in diesem Land finden wenig Positives an dieser Bundesregierung. Weil bislang der große Wurf einfach ausblieb. Strategisch geschickt zieht darum Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Vorstellung der Arbeitsmarktdaten für Oktober einfach vor - von Donnerstag auf Mittwoch. Um wenigstens noch ein paar positive Schlagzeilen zu kassieren. Passend zum Jubiläum halt.

Die deutsche Wirtschaft hat sich erstaunlich schnell von der Krise erholt, jetzt fällt die Zahl der Arbeitslosen unter drei Millionen.  (Foto: dpa)

Erstmals seit zwei Jahren sei die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Oktober wieder unter die psychologisch wichtige Marke von drei Millionen gefallen, sagte von der Leyen in Berlin. Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) seien saisonunbereinigt 2,945 Millionen Arbeitslose registriert gewesen. Die Quote betrug demnach saisonbereinigt 7,5 Prozent. "Das ist die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Oktober seit 1991", sagte die Ministerin.

Weniger als drei Millionen Arbeitslose - schon vor einigen Monaten hatte der liberale Wirtschaftsminister im Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel, Rainer Brüderle, darüber philosophiert. Zuletzt war die Drei-Millionen-Marke im November 2008 mit 2,988 Millionen arbeitslos gemeldeten Menschen unterschritten worden. Im September waren noch 3,031 Millionen Arbeitslose gezählt worden.

Arbeitsmarktexperten hatten den Fall unter die Drei-Millionen-Marke noch in diesem Herbst bereits seit einiger Zeit vorausgesagt. Grund für die positive Entwicklung ist die schnelle Erholung der Wirtschaft nach der Krise. Dabei half allerdings auch, dass die Arbeitslosigkeit in der Krise diesmal kaum gestiegen war. Auch die Erleichterung der Kurzarbeit - noch von der großen Koalition angeschoben - hatte einen Absturz des Arbeitsmarktes verhindert.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/AFP/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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