Bundeskriminalamt:Kaum noch Banküberfälle

Bankräuber sind in Deutschland eine seltene Spezies geworden: Die Zahl der Überfälle auf Banken, Sparkassen und Postfilialen ist in den vergangenen drei Jahrzehnten um 95 Prozent gesunken. Im Jahr 1993 zählte das Bundeskriminalamt in Wiesbaden noch 1623 Überfälle auf "Geldinstitute und Poststellen", im vergangenen Jahr waren es lediglich 80, wie die Zeitreihen des Bundeskriminalamts zeigen. Polizei, Banken und Versicherer sehen mehrere Ursachen für das Phänomen. Mitte der Neunzigerjahre gab es noch fast 70 000 Bankfilialen in Deutschland, Ende vergangenen Jahres waren es laut Bundesbank noch gut 24 000. Bankräuber haben heute also weniger Auswahl als früher. Hinzu kommen der technische Fortschritt und die abnehmende Bedeutung des Bargelds. Das Risiko für die Täter ist zudem außerordentlich hoch: Die Polizei kann mittlerweile drei Viertel aller Überfälle aufklären. "Führen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise geringe Bargeldbestände zu entsprechend niedrigen Beuteerwartungen, werden Raubdelikte in der Regel unter Risiko-Nutzen-Gesichtspunkten zu unattraktiven Straftaten", erläutert eine Sprecherin des BKA.

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