Finanzministerium:Bund und Länder verbuchen Rekord-Steuereinnahmen

So viel Geld in den Staatskassen: 2012 haben Bund und Länder mit mehr als 550 Milliarden Euro so viele Steuern eingenommen wie noch nie zuvor. Grund dafür ist auch die hohe Beschäftigungsquote.

Bund und Länder haben im vergangenen Jahr so viele Steuern eingenommen wie nie zuvor. Insgesamt verbuchte der Fiskus knapp 552 Milliarden Euro in den Kassen, wie aus Daten des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Zu dem Rekordergebnis haben vor allem die Lohnsteuereinnahmen beigetragen, die infolge der hohen Beschäftigungsquote stark gestiegen sind. Sie allein legten um fast sieben Prozent auf knapp 150 Milliarden Euro zu.

Die Umsatzsteuereinnahmen kletterten dank der guten Binnenkonjunktur um 2,4 Prozent auf fast 195 Milliarden Euro. Der Bund allein verbuchte 2012 mit 256 Milliarden Euro 3,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Länder strichen 236 Milliarden Euro ein, was einem Plus von 5,4 Prozent entspricht. Reine Gemeindesteuern sind in der Aufstellung noch nicht enthalten.

Im Dezember, dem traditionell einnahmestärksten Monat, konnte der Staat trotz der Konjunkturabkühlung noch einmal Rekord-Steuereinnahmen verbuchen. Das Gesamtaufkommen von Bund und Ländern (ohne reine Gemeindesteuern) stieg im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,7 Prozent auf fast 73 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu den Ländern musste der Bund allerdings ein Minus hinnehmen. Er verbuchte einen Rückgang um 1,3 Prozent, die Länder nahmen im vergleich zum Vorjahr 4,3 Prozent zu.

2,2 Milliarden mehr Einnahmen als Ausgaben

Die starken Steuereinnahmen waren maßgeblich verantwortlich für den positiven Jahresabschluss in den deutschen Staatskassen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen hatten 2012 2,2 Milliarden Euro mehr eingenommen als sie ausgaben. Damit lag der gesamtstaatliche Haushalt gemessen an der deutschen Wirtschaftsleistung des vergangenen Jahres 0,1 Prozent im Plus.

Nach dem Konjunktureinbruch am Jahresende rechnet das Finanzministerium mit einer Frühjahrsbelebung. Die Konjunktur werde im zweiten Quartal "deutlich an Schwung gewinnen". Im vierten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt mit 0,5 Prozent so stark geschrumpft wie seit Anfang 2009 nicht mehr. Für das erste Quartal erwarten Ökonomen ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent.

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