Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich nach Auffassung der Bundesbank verbessert, sie erwartet im Frühjahr weiteres Wachstum. "Im zweiten Quartal 2024 dürfte die Wirtschaftsleistung erneut etwas ansteigen", schrieben die Volkswirte der deutschen Zentralbank in ihrem Monatsbericht. Das Bruttoinlandsprodukt (Bip) war von Januar bis März um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, nachdem es Ende 2023 noch um 0,5 Prozent geschrumpft war.
Insbesondere der Bau, aber auch die Industrie und wohl auch die Dienstleister legten demnach im ersten Vierteljahr zu. "Die Dienstleister dürften ihre Erholung fortsetzen. Diese könnte sich sogar noch verbreitern und verstärken, wenn auch vom privaten Konsum wieder erste Impulse kommen." Darauf deuten für die Bundesbank die Umfrageergebnisse des Ifo-Instituts für die konsumnahen Dienstleistungsbranchen hin. Damit dürften die steigenden realen verfügbaren Haushaltseinkommen die Verunsicherung der Konsumenten senken: "Weitere Kaufkraftgewinne sind zu erwarten, da der Arbeitsmarkt voraussichtlich robust bleibt und die Löhne weiter kräftig steigen."
In der Industrie könnten sich die energieintensiven Branchen nach Ansicht der Bundesbank-Volkswirte moderat erholen. Um die Industrie stabil zu beleben, müsse jedoch auch das Volumen der Neuaufträge wieder breit wachsen. Dies stehe bislang noch aus. Die aufgehellten Geschäftserwartungen im verarbeitenden Gewerbe würden sich daher wohl erst ab der zweiten Jahreshälfte in spürbar mehr Schwung in der Produktion niederschlagen. Auch im Bau sei die Nachfrage noch sehr schwach, und eine größere Belebung zeichne sich noch nicht ab. Ein weiter rückläufiger Krankenstand könnte allerdings die Wirtschaftsleistung erneut stützen: "Insgesamt nimmt die Konjunktur in der Grundtendenz wohl allmählich etwas Fahrt auf", so das Fazit der Bundesbank-Experten.