Wegen der gestiegenen Leitzinsen haben die deutschen Banken laut einer Untersuchung der Bundesbank im vergangenen Jahr ein Gewinnplus von 80 Prozent verzeichnen können. Alle Banken zusammengenommen hätten 48,7 Milliarden Euro vor Steuern verdient, ein Rekordwert seit Einführung des Euro im Jahr 1999. Fast 107 Milliarden Euro betrug der Zinsüberschuss der Banken, eine Steigerung von fast 17 Prozent und ebenfalls ein Rekordwert.
Die Europäische Zentralbank hatte ab Sommer 2022 mit einer Serie von zehn Zinserhöhungen in Folge auf einen massiven Anstieg der Inflation reagiert. Die EZB setzte die Zinsen schrittweise um insgesamt 4,50 Prozentpunkte nach oben - der letzte Schritt erfolgte im September 2023. In diesem Jahr hat die EZB die Zinsen aber bereits wieder zweimal gesenkt. „Im laufenden Jahr dürften allerdings ertragsbelastende Faktoren für die deutschen Banken an Bedeutung gewinnen“, schreibt die Bundesbank. Gründe seien die schwache Wirtschaft in Deutschland, das lahmende Kreditneugeschäft der Banken sowie die Umschichtung von Tagesgeldbeständen in höher verzinste Termineinlagen.