Süddeutsche Zeitung

Bundesagentur für Arbeit:BA-Chef: Integration von Flüchtlingen im Arbeitsmarkt läuft gut

  • Die Bundesagentur für Arbeit betont die Bedeutung von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt.
  • "Das läuft alles ganz gut", sagt ihr Chef Detlef Scheele. Mehr als 300 000 Menschen aus den Haupt-Asylländern haben mittlerweile einen Job.

In der Debatte um die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt meldet sich die Bundesagentur für Arbeit zu Wort, um eine positive Bilanz zu ziehen. "Das läuft alles ganz gut", sagte ihr Vorstandschef Detlef Scheele der Deutschen Presse-Agentur. Die große Koalition streitet derzeit darüber, ob auch abgelehnte Asylbewerber über einen sogenannten Spurwechsel Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten sollen.

Seiner Behörde zufolge haben 306 574 Menschen aus den acht Haupt-Asylländern einen Job, Stand dieser Daten ist Mai 2018. Vor einem Jahr, im Mai 2017, waren es 203 736 Personen. Im Juli 2015, vor dem Anstieg der Flüchtlingszahlen, lag die Zahl bei 109 818 Menschen.

Rund zwei von drei Geflüchteten mit Job sind demnach sozialversicherungspflichtig beschäftigt. "Das sind Zahlen, die sind gut. Dafür, dass die Menschen aus humanitären Gründen gekommen sind und nicht, um hier einen Job zu finden", sagte Scheele. Knapp 28 000 junge Flüchtlinge haben der BA zufolge inzwischen eine Lehre angefangen. "Wir haben immer gesagt, dass die, die als Kinder und Jugendliche eingereist sind, bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt haben", sagte Scheele.

Hunderttausende Flüchtlinge suchen einen Job

Bei der Flüchtlingsintegration auf dem Arbeitsmarkt bleibe der Spracherwerb der entscheidende Faktor. Es sei unrealistisch, zu glauben, man könne in knapp einem Jahr so gut Deutsch lernen, dass es immer für die Berufsschule reiche. Mit den Förderprogrammen sei man derzeit trotzdem ganz zufrieden, sagte Scheele. Doch es könne immer noch mehr gemacht werden.

482 000 Flüchtlinge seien im Juli bei der BA arbeitssuchend gemeldet gewesen. Darin enthalten sind auch Menschen, die aktuell einen Integrations- und Sprachkurs absolvieren, und "Unterbeschäftigte", die etwa nur wenige Stunden arbeiten, aber eine Vollzeitstelle suchen. Gut 187 000 Flüchtlinge sind arbeitslos gemeldet, haben also gar keine Beschäftigung. Die Zahl ist seit Monaten relativ konstant. In wenigen Tagen veröffentlicht die Behörde neue Zahlen zum deutschen Arbeitsmarkt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4098989
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/jsa/huju
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.