Bund verkauft T-Aktien:Telekom wird weiter entstaatlicht

Nach Angaben der KfW-Bankengruppe sollen Aktien im Wert von bis zu drei Milliarden Euro veräußert werden.

Hinzu komme eine Mehrzuteilungsoption von 15 Prozent und die Begebung von Optionsscheinen in T-Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde Euro. Nach Angaben der KfW wird sich durch die Transaktion der Streubesitz um 7 Prozentpunkte auf 64 Prozent erhöhen.

Die Aktien sollen in einem beschleunigten Verkaufsverfahren an institutionelle Investoren veräußert werden. Die Erlöse hat der Bund nach eigenen Angaben bereits im Rahmen der Aktien-Platzhaltergeschäfte vereinnahmt.

Nach Angaben von Händlern bieten die von der KfW beauftragten Banken die Telekom-Papiere zum Preis von 15,05 bis 15,20 Euro an. Die Telekom begrüßte die geplante Veräußerung.

Dadurch seien die Spekulationen beendet, wann die Bundesregierung ihre Beteiligung reduziert.

Das Unternehmen sei am Sonntag von der Transaktion informiert worden, sagte ein Telekom-Sprecher. Also einen Tag nachdem der Bonner Konzern die vollständige Übernahme seiner Tochter T-Online angekündigt hatte.

Der Konzern will die restlichen Anteil von Deutschlands größtem Internetanbieter für rund drei Milliarden Euro übernehmen und die Gesellschaft von der Börse nehmen.

Inklusive der Mehrzuteilungsoption bieten die von der KfW beauftragten Banken 230 Millionen Telekom-Titel zum Verkauf an. Die Optionsscheine stehen für weitere 70 Millionen Anteilscheine.

Die Bundesregierung kontrolliert derzeit 26,05 Prozent von Europas größtem Telekomkonzern. Die KfW hält weitere 16,70 Prozent (703 Millionen Aktien), die dem Bund zugerechnet werden.

Von dem Anteilsverkauf soll auch der Bundeshaushalt profitieren. Der Bund hatte seine Aktien mit deutlichem Abschlag an die KfW abgetreten und soll dafür am späteren Verkauf beteiligt werden. Das Finanzministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Arrangiert wird die Kapitalmaßnahme von Citigroup, J.P. Morgan und Morgan Stanley.

Die Aktien der Telekom sanken im frühen Handel um 0,92 Prozent auf 15,08 Euro.

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