Bücherprüfung:Pin-Chef hofft auf Komplettverkauf

Der tief in der Krise steckende Briefdienstleister Pin will potentiellen Investoren Einblick in die Geschäftszahlen ermöglichen. Anschließend soll der Verkauf besprochen werden - die Zeit drängt.

Henning Hinze

Der in der Krise steckende Briefdienstleister Pin will Kaufinteressenten von Beginn der kommenden Woche an Zugang zu seinen Geschäftszahlen gewähren. "Die notwendigen Daten sollen bis dahin zusammengestellt sein und möglichen Investoren zur Verfügung gestellt werden", sagte ein Pin-Sprecher am Montag. Daran anschließend würden Verhandlungen über einen Verkauf beginnen.

Bücherprüfung: Der existenziell bedrohte  Briefdienstleister kann nur noch durch Verkauf gerettet werden.

Der existenziell bedrohte Briefdienstleister kann nur noch durch Verkauf gerettet werden.

(Foto: Foto: dpa)

Die Gespräche müssen im Februar zum Erfolg führen, andernfalls werden Tochterfirmen voraussichtlich im März die Briefzustellung einstellen und das bundesweite Zustellnetz von Pin zusammenbrechen. Pin-Chef Horst Piepenburg hatte deshalb angekündigt, einen virtuellen Datenraum für Interessenten einzurichten, um das Verfahren zu beschleunigen.

Pin ist in einer existenzbedrohenden Krise, seit der Mehrheitsaktionär Axel-Springer-Verlag Ende Dezember die Finanzierung einstellte. Am Freitag meldete die Luxemburger Dachgesellschaft als 38. der 91 Pin-Firmen Insolvenz an, nachdem der Berliner Pin-Gründer Bernhard Klapproth der Stundung einer Forderung über 1,5 Millionen Euro nicht zugestimmt hatte. Alle Firmen arbeiten weiter, die Beschäftigten bekommen bis mindestens Ende Februar Insolvenzgeld.

Piepenburg hofft bis dahin einen Investor zu finden, der Pin komplett kauft. Nach seinen Angaben gibt es genug Interessenten aus dem In- und Ausland, die Pin komplett übernehmen wollen, darunter strategische Investoren und Finanzinvestoren. Angaben zur Zahl oder zu einzelnen Namen macht Piepenburg nicht.

Am Wochenende waren drei angelsächsischen Finanzinvestoren als Interessenten genannt worden, Blackstone, KKR und Advent. Die beiden erstgenannten ließen am Montag durchsickern, dass sie weder Verhandlungen noch Sondierungsgespräche führten.

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