Süddeutsche Zeitung

Buchhandel:Thalia: Kritik an China-Regal

Aufregung um die Buchkette Thalia: Das Hagener Unternehmen testet bis Jahresende in drei Filialen in Berlin, Hamburg und Wien den Verkauf von Literatur aus China. Dies ist nichts Ungewöhnliches, doch hat Thalia damit die staatliche China National Publications Import & Export Corporation beauftragt, ohne dies an den Regalen zu kennzeichnen. Thalia will damit nach eigenen Angaben einen "Service für die wachsende chinesische beziehungsweise China-interessierte Community in Deutschland" testen. Der Kooperationspartner müsse für die Regalnutzung eine nicht genannte Summe zahlen. Das Sortiment umfasst Kinderbücher, Lyrik, Belletristik, aber auch zwei politische Titel, darunter "China regieren" von Staatschef Xi Jinping. Publik wurde die Aktion durch den kritischen Facebook-Post einer Berliner Sinologin. "Unsere chinesischen Partner schlagen Bücher vor, die vom Sortimentsmanagement geprüft und freigegeben werden", so Thalia. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema China finde durch kuratierte Themen-Tische und eine große Buchauswahl statt und werde durch den Test nicht beeinflusst. Thalia zufolge gibt es nun Kundeninformationen, die an den Regalen auf den Hintergrund der Kooperation und den Partner hinweisen.

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SZ vom 19.09.2020 / ds
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