Britische Bank:USA verhängen Rekordstrafe

Die Royal Bank of Scotland muss 4,9 Milliarden Dollar wegen fauler Hypothekenpapiere zahlen - und tut es auch. Ein Fehlverhalten hat das Finanzinstitut aber nicht eingeräumt.

Die Royal Bank of Scotland (RBS) zahlt in den USA wegen Fehlverhaltens im Vorfeld der Finanzkrise eine Rekordstrafe. Das US-Justizministerium und die einst größte Bank der Welt einigten sich auf einen 4,9 Milliarden Dollar schweren Vergleich, wie das Ministerium mitteile. Die RBS kann den langwierigen Streit um US-Hypothekengeschäfte nun zu den Akten legen und endlich wieder Dividenden zahlen.

Es sei der größte Vergleich seiner Art, erklärte das US-Justizministerium. Die Behörden sehen es als erwiesen an, dass die RBS wie viele Konkurrenten auf dem amerikanischen Immobilienmarkt trickste und damit maßgeblich zur weltweiten Finanzkrise beitrug. Das Institut bündelte Hypotheken in komplexe Wertpapiere und verkaufte die Bonds dann als sicheres Investment an Anleger. Dabei habe die RBS gewusst, dass die zugrunde liegenden Hypotheken stark ausfallgefährdet gewesen seien. Als der Markt abstürzte, wurden die Bonds auf einen Schlag so gut wie wertlos.

Dem Ministerium zufolge hat das Geldhaus die Anschuldigungen zurückgewiesen und auch kein Fehlverhalten eingeräumt. Doch RBS-Chef Ross McEwan zeigte sich erleichtert, den Konflikt hinter sich zu lassen. Derart inakzeptables Verhalten, wie es die US-Behörden beschreiben, könne es heute in seiner Bank nicht mehr geben. Dennoch bleibt für McEwan viel zu tun. In einem von der britischen Wettbewerbsbehörde CMA vorgeschriebenen Umfrage zur Kundenzufriedenheit landete die RBS in Großbritannien auf dem 15. und damit auf dem letzten Platz.

Das US-Justizministerium hat bereits zahlreiche Vergleiche mit anderen Großbanken erzielt. Die Bank of America zahlte 2014 eine Rekordstrafe von 16,7 Milliarden Dollar in einem Vergleich mit dem US-Justizministerium und mehreren Bundesstaaten. Die Deutsche Bank einigte sich Anfang 2017 auf einen 7,2 Milliarden Dollar schweren Vergleich mit dem US-Justizministerium, davon gut drei Milliarden Dollar in bar.

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