Bremsen-Probleme beim Modell "Prius":Toyota zahlt Milliarden-Entschädigung

Bremsen-Probleme beim Modell "Prius": Toyota-Prius-Modelle bei einem Autohändler in Kalifornien (Archivbild von 2010): Der japanische Hersteller hat sich jetzt im Rahmen eines Vergleichs zu einer Milliardenzahlung an Autobesitzer bereit erklärt.

Toyota-Prius-Modelle bei einem Autohändler in Kalifornien (Archivbild von 2010): Der japanische Hersteller hat sich jetzt im Rahmen eines Vergleichs zu einer Milliardenzahlung an Autobesitzer bereit erklärt.

(Foto: AFP)

Unzuverlässige Bremsen und klemmende Gaspedale: Toyota zahlt wegen technischer Probleme bei seinen Prius-Modellen 1,1 Milliarden Dollar Entschädigung an Autobesitzer, die ihre Wagen mit Verlust verkaufen mussten. Der Vergleich beinhaltet aber kein Schuldbekenntnis des japanischen Autoherstellers.

Es ging um rutschende Fußmatten, klemmende Gaspedale und Autos, die rasant beschleunigten, anstatt, wie vom Fahrer gewünscht, zu bremsen. Mehr als zehn Millionen Fahrzeuge des Modells Prius musste Toyota zwischen 2009 und 2011 wegen solcher Defekte zurückrufen - verbunden mit einem gewaltigen Imageschaden. Etliche Gerichtsverfahren waren außerdem in den USA anhängig.

Jetzt hat sich der japanische Autokonzern mit einem Milliarden-Vergleich einverstanden erklärt. Das Unternehmen werde 1,1 Milliarden Dollar (etwa 830 Millionen Euro) zurückstellen, um Eigentümer zu entschädigen, die nach der Rückrufaktion ihre Autos mit Verlust verkauft hatten. Haltern, die ihre Fahrzeuge noch besitzen, soll eine bessere Garantie eingeräumt werden.

Die Unterlagen für den Vergleich wurden am Mittwoch bei einem Gericht im kalifornischen Santa Ana eingereicht und müssen noch von einem Bundesrichter genehmigt werden. Es wäre der größte Vergleich wegen Defekten an Fahrzeugen in der US-Geschichte, sagte einer der Anwälte der klagenden Autobesitzer.

"Wir haben einen Vergleich ausgearbeitet, der die Kunden an erste Stelle setzt und zeigt, dass Toyota zu seinen Autos steht", sagte Toyotas Vizepräsident Christopher Reynolds.

US-Medien hoben hervor, dass der Vergleich kein Schuldbekenntnis Toyotas beinhalte. Mit dem Schritt bleibe dem Unternehmen aber ein möglicherweise langwieriger Prozess mit allen damit verbundenen Risiken erspart, schrieb beispielsweise das Wall Street Journal.

Wie die Zeitung USA Today berichtete, will Toyota nun einen Fonds schaffen, der die Nachrüstung von 3,2 Millionen Toyota- und Lexus-Modellen ermöglichen soll. Sie sollen ein Sicherheitssystem erhalten, das ein Anhalten in Paniksituationen erleichtert. Für Modelle, bei denen dies nicht möglich sei, gebe es Bargeld.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: