Braunschweig:Flugdrohnen finden in Sachsen immer mehr Interessenten

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Ralph Werner von der Flugschule Quadrocopter steuert eine Drohne, eine DJI Mavic Mini, in einem Park. (Foto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Flugdrohnen kommen in Sachsen immer mehr in Gebrauch. Neben der Polizei haben sich mittlerweile auch das Technische Hilfswerk, Feuerwehr, Naturschützer,...

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Dresden (dpa/sn) - Flugdrohnen kommen in Sachsen immer mehr in Gebrauch. Neben der Polizei haben sich mittlerweile auch das Technische Hilfswerk, Feuerwehr, Naturschützer, Wissenschaftler und sogar Handwerksbetriebe mit den unbemannten Fluggeräten ausgerüstet, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Prinzipiell steht es jedermann frei, mit Flugdrohnen in die Luft zu gehen - wenn die seit Ende 2020 in der EU einheitlich geregelten Kompetenzen nachgewiesen werden können. Laut Luftfahrt-Bundesamt haben in Deutschland seither fast 200.000 Kandidaten in einer der drei Klassen für Hobbypiloten bestanden. Wie viele Menschen in Sachsen aktuell einen „Drohnenführerschein“ besitzen, ist nicht bekannt.

Die neue Verordnung betrifft die Hobbypiloten von Modellflugzeugen und Drohnen gleichermaßen. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland mehr als 450.000 privat genutzte Drohnen. In der „offenen Kategorie“ muss der Pilot etwa mindestens 16 Jahre alt sein, die maximale Flughöhe liegt bei 120 Metern und es besteht Sichtkontakt zur Drohne, die bis zu 25 Kilogramm wiegen darf. Je nach Gewicht und Verwendungszweck muss der Kandidat Luftfahrtkenntnisse in den Unterkategorien A1 bis A3 nachweisen. Ein Online-Test am Computer zu Hause ist ausreichend, nachdem der künftige Drohnen-Pilot ein Online-Training absolviert hat. Wer gegen die Vorschriften verstößt, muss mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro rechnen, warnt das Luftfahrt-Bundesamt.

Bei der sächsischen Polizei ist in den vergangenen Wochen lediglich ein Vorfall aktenkundig, bei dem ein Mann im Februar eine Drohne über dem Chemnitzer Impfzentrum fliegen ließ. Als die Polizei erschien, war er schon wieder weg, konnte aber anhand des Autokennzeichens ausfindig gemacht werden.

„Mit so einem Online-Test allein kann der neue Pilot eine Drohne kaum steuern“, ist Ralph Werner von der Leipziger Flugschule Quadrocopter überzeugt. „Ohne eine praktische Ausbildung läuft praktisch nichts.“ Ein Kurs kostet in der Regel um die 150 Euro. Wie teuer es am Ende werde, hängt vom Talent und der feinmotorischen Begabung des Piloten ab. Bevor es in die Luft geht, wird am Simulator geübt. Jährlich lassen sich von Werner etwa 50 Kandidaten ausbilden. Die meisten kommen von Unternehmen, die sich eine Drohne angeschafft haben. Hobby-Piloten rangieren an zweiter Stelle.

Die sächsische Polizei betreibt nach eigenen Angaben sechs solcher unbemannter Fluggeräte. Elf Beamte sowie zwei weitere Beschäftigte seien berechtigt, diese zu bedienen, hieß es. Die Polizeipiloten werden an der Hochschule der Sächsischen Polizei ausgebildet.

Vor etwa fünf Jahren wurden die ersten Drohnen bei der Feuerwehr eingeführt. Unterdessen gebe es bei den rund 400 Feuerwehren des Landes 20 bis 25 der unbemannten Fluggeräte, sagte der Referatschef Einsatz-Katastrophenschutz beim Landesfeuerwehrverband, Mathias Bessel. Diese würden vor allem zur Erkundung bei Bränden eingesetzt, aber auch - ausgerüstet mit Wärmebildkamera - bei der Suche nach vermissten Menschen. Die Piloten würden in öffentlichen Flugschulen ausgebildet. Wann weitere Geräte angeschafft werden, entscheiden laut Bessel die einzelnen Feuerwehren selbst. Auch das Technische Hilfswerk setzt Drohnen ein, um unzugängliches Gelände zu erkunden oder nach Vermissten zu suchen.

Mittlerweile greifen selbst Dachdecker gern zu Drohnen, wenn etwa Sturmschäden begutachtet werden müssen. „Dann entfällt der Aufbau einer Hebebühne oder gar eines Gerüstes“, sagte der Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes, Thomas Münch. Mit der entsprechenden Computer-Software ließen sich aus den bei den Überflügen gemachten Bildern Maße berechnen und daraus auf Materialbedarf und Kosten schließen. Noch sei es eine geringe Zahl von Betrieben, die über Drohnen verfügten. Es würden aber immer mehr.

Die Wissenschaftler des Helmholtz-Institutes Freiberg für Ressourcentechnologie haben aktuell sechs Drohnen im Einsatz, ausgestattet mit verschiedenen Sensoren zur Erkundung von Bodenschätzen sowie dem Monitoring von Bergbauaktivitäten und oder der Umwelt, wie es hieß. Demnächst werde eine neue dieser Drohnen in den Dolomiten getestet. Im Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ spielen Drohnen eine wichtige Rolle beim Umweltmonitoring. Mit den Bildern der Fluggeräte werden unter anderem Wasservögel gezählt oder aber Veränderungen im Wald etwa durch Sturm und Borkenkäfer dokumentiert.

© dpa-infocom, dpa:210703-99-244273/3

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