Braucht man das?:Theragun Mini

Theragun min

Klopf, klopf - die Theragun Mini soll verspannte Muskeln mit einem Stößel lockern.

(Foto: OH)

Muskel-Verspannungen einfach wegrütteln, das verspricht die Theragun Mini. Im Test zeigt sich immerhin ein angenehmer Effekt.

Von Hans von der Hagen

Es gibt viele Möglichkeiten, die Menschheit einzuteilen. Eine Variante: all jene, die schon mal Rückenschmerzen hatten, also richtige. Und die anderen. Das Schmerzgedächtnis der ersten Gruppe hat mitunter eine dynamische Komponente - Betroffene sind stets auf der Suche nach etwas, das den Schmerz beim nächsten Mal lindern könnte. Hatten nicht Orthopäden einst diese Apparaturen, die auf interessante Weise den Schmerz gleichsam wegrüttelten?

Menschen, die solche Erfahrungen gemacht haben, aber auch Sportler könnten eines Tages auf die Idee kommen, Geräte wie die Theragun Mini auszuprobieren - ein kleines Gerät mit einem beweglichen Stößel in Form einer Kugel. 200 Euro teuer. Die Idee: Man setzt die Kugel an einem schmerzenden und verspannten Muskel an, und der Stößel übernimmt den Rest. Bis zu 2400 Mal pro Sekunde beklopft er den betroffenen Bereich und soll auf diese Weise alles lockern und eine bessere Durchblutung herstellen. Perkussionstherapie nennt der Hersteller Therabody das. In der Logik des Unternehmens wirkt sie tiefer in die Muskulatur als die Vibrationstherapie.

Ob Physiotherapeuten das genauso sehen, sei mal dahingestellt. Man kann allerdings sagen, dass die Theragun schon ordentlich loslegt. Selbst in der kleinsten Variante, und das bei erträglicher Lautstärke. Das fühlt sich dann sehr ähnlich an wie ein Massagestrahl im Schwimmbad, nur dass sich die Theragun besser dosieren lässt. Das ist angenehm und bestimmt auch lockernd. Selbst hartnäckige Wellness-Gegner, die das Gerät zeitweise nutzten, urteilten nach Gebrauch: "Ganz schlecht ist es nicht."

Wer ein bisschen auf der Webseite des Hersteller Therabody forscht, findet gleichwohl einige Hinweise. In manchen Fällen soll das Gerät erst nach Rücksprache mit einem Arzt verwendet werden. Zudem soll es im Bereich der Halswirbel nicht angewendet werden. Hersteller vergleichbarer Geräte platzieren solche Hinweise übrigens etwas offensiver.

Die Bedienung des knapp 700 Gramm schweren Geräts ist einfach: Es gibt nur einen Knopf. Daneben findet sich nur noch die Buchse, über die der Akku aufgeladen wird. Nach Angaben des Herstellers soll er bis zu 150 Minuten durchhalten. Dass auch Geräte wie eine Theragun mit dem Handy verbunden und für diverse Fitnessanwendungen genutzt werden können, überrascht einen heutzutage nicht mehr. Bei der Theragun Mini geht das allerdings nicht: Ihr fehlt das verbindende Bluetooth.

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