Braucht man das?:Smartes Elektro-Fahrrad

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Nur 18,4 Kilogramm wiegt das smarte Bike mit dem Aluminiumrahmen. (Foto: N/A)

Das E-Bike der holländischen Firma Vanmoof wird vom Hersteller mit Superlativen beworben. Etwas übertrieben, aber das Rad mit dem 250 Watt starken Motor bietet tatsächlich ein paar nützliche Funktionen, inklusive Boost auf Knopfdruck.

Von Thorsten Riedl

Wie ist dieses Fahrrad nicht schon tituliert worden? Das "schlaueste" elektrische Velo habe die niederländische Firma Vanmoof konstruiert, hieß es. Dieses Rad habe das Zeug dazu, der "Tesla" unter den E-Bikes zu werden. Der Hersteller selbst spricht ihm "Superkräfte" zu. Alles übertrieben, aber: Das Electrified S sieht gut aus, wie ein Rad, nicht wie ein E-Bike - und es kommt auch ganz clever daher.

Das Rad ähnelt einer Kinderzeichnung: ein Rahmen, ein Lenker, zwei Räder mit Blech, fertig - und es wiegt nur 18,4 Kilo. Der Akku mit 420 Wattstunden findet sich im Unterrohr des Rahmens. Er soll vier Jahre halten, sich künftig zum Austausch online bestellen lassen. Vorder- und Rücklicht strahlen ebenso aus dem etwas dickeren Rahmen. Der 250-Watt-Motor beschleunigt das Fahrrad von der Nabe des Vorderrades aus. Nicht der ideale Platz, es stört beim Fahren aber auch nicht. Das Beste: Ein Boost-Knopf am Lenker schaltet bei Bedarf Motorleistung zu.

Im Rahmen integriert, gleich hinter dem Lenker, findet sich eine puristische Anzeige: ein digitaler Tacho und ein Kreis. Der äußere Ring des Kreises zeigt die aktuelle Leistung des Motors, der innere die Restladung des Akkus, aufgeteilt in Vierteln. Die Batterie soll Ausdauer für mehr als 100 Kilometer haben, das klappt allerdings nur bei geringster Unterstützung und ohne Boost. Die Anzeige besitzt ein berührungsempfindliches Display und lässt sich selbst mit Handschuhen einstellen: von energiesparend, also ganz ohne, in vier Stufen bis zur vollen Leistung. Eine manuelle Schaltung fehlt, das Bike schaltet automatisch ab 19 Stundenkilometern.

Eleganter geht das über die Vanmoof-App. Dort lässt sich auch regeln, ob das Licht immer an ist oder nur bei Dunkelheit. Und, wohl nicht ganz legal: ob der Motor, wie in der EU erlaubt, bei 25 Kilometern pro Stunde abregelt - oder erst bei 32 wie in den USA. Per App oder Fernbedienung öffnet der Fahrer das Schloss, das in einer Öffnung des Rahmens festgemacht wird. Per App meldet er, wenn das 2800-Euro-Rad gestohlen wurde. Dann funkt ein GPS-Modul die Position - auch, wenn der Motor wegen zu geringer Ladung schon abgeschaltet hat.

© SZ vom 28.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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