Braucht man das?:Notebook mit Lederverkleidung

HP hat ein Notebook für die Chefetage herausgebracht. Doch für Veganer ist es eher nicht geeignet.

Von Helmut Martin-Jung

Braucht man das?: Luxuriös und teuer, aber nicht unbedingt der schnellste: der Laptop Spectre Folio von HP.

Luxuriös und teuer, aber nicht unbedingt der schnellste: der Laptop Spectre Folio von HP.

(Foto: oh)

Dieser Laptop ist nichts für überzeugte Veganer. Auffallendstes Merkmal des Spectre Folio von HP ist seine Oberfläche aus echtem Leder. Zusammengeklappt erinnert das flache Notebook tatsächlich an seinen Namensgeber aus der analogen Welt: Ein Notizbuch oder auch eine Unterschriftenmappe. Damit ist auch klar, wer die Zielgruppe ist. So ein Teil wird sich eher zulegen, wer sein Chef/in-sein für alle sichtbar demonstrieren will.

Da müssten eigentlich die inneren Werte, sprich also die Hardware-Ausstattung mithalten, doch die lüfterlose Bauweise sorgt zwar für Ruhe auf dem Schreibtisch. Andererseits können keine superschnellen Prozessoren eingebaut werden, weil die zu heiß würden. Daher eignet sich das Folio eher für einfachere Aufgaben - sprich: das, was die meisten Menschen machen, die ein Notebook beruflich nutzen. 3-D-Spiele stehen da nicht zur Debatte, und Filme wird man auch eher nicht konvertieren wollen. Für Excel, Word und Co. reicht die Leistung jedenfalls dicke. Aber auch Filme in 4K-Auflösung spielt das Notebook ohne ärgerliche Ruckler ab.

Da trifft es sich gut, dass die Akkulaufzeit wegen des großen verbauten Batteriespeichers sehr lange ist. Gut 20 Stunden hält es durch, bei konstanter Wlan-Nutzung ein paar Stunden weniger. In jedem Fall aber ist das länger als bei einem Macbook Air von Apple oder dessen chinesischem Konkurrenten, dem Matebook X pro von Huawei. Der Zielgruppe geschuldet, gibt es das Spectre Folio auch mit einem Slot für eine Sim-Karte, die Zugang zum LTE-Netz gewährt.

Der 13-Zoll-Bildschirm ist hell und scharf, spiegelt allerdings. Was daran liegt, dass er berührungsempfindlich ist, man kann das Notebook über den Bildschirm sowohl mit den Fingern als auch mit dem beiliegenden Stift bedienen. Die Tastatur lässt sich in zwei Stufen beleuchten und tippt sich gemessen an der flachen Bauweise recht angenehm.

Entsprechend ausgestattet, hat so viel Luxus natürlich auch seinen Preis. Mit großzügiger Ein-Terabyte-SSD, voluminösem 16 Gigabyte Hauptspeicher und eingebautem LTE-Funkmodul will HP 2300 Euro für das Folio haben. Ziemlich happig, aber wohl kein Problem, wenn's um ein Chef-Gerät geht. Sehen lassen kann man sich damit auf jeden Fall - wenn man nicht gerade auf einem Veganer-Kongress ist.

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