Braucht man das?:Multifunktionsstift mit Telefon

Braucht man das?: Klein, aber voller Funktionen: Mit dem Zanco S-Pen kann man auf Tablets schreiben und sogar telefonieren.

Klein, aber voller Funktionen: Mit dem Zanco S-Pen kann man auf Tablets schreiben und sogar telefonieren.

(Foto: oh)

Klein, aber voller Funktionen: ein Stift, der auch telefonieren kann.

Von Mirjam Hauck

James Bond würde ihn vermutlich lieben, den Zanco S-Pen. Zumindest suggeriert dies das Foto, das Teil der Kickstarter-Kampagne für das ungewöhnliche Gadget ist. Darauf zu sehen ist der junge Sean Connery im schwarzen Anzug, der den elektronischen Stift in der Hand hält. Der S-Pen des Herstellers Zini Mobile will nicht einfach nur ein ordinärer elektronischer Stift sein, mit dem es sich auf einem Tablet schreiben lässt. Davon gibt es schon genug. Das Gerät kann mehr, viel mehr: telefonieren, Fotos machen, Videos aufnehmen, Musik abspielen, Gespräche aufnehmen oder als Laserpointer für Präsentationen dienen. Okay, das hat James Bond wohl eher selten gemacht.

Wohl weil das Dingelchen wirklich vieles kann, ist die Bedienung des Gadgets mit dem winzigen, aber immerhin farbigen Screen von knapp zweieinhalb Zentimeter Diagonale und den vielen Tasten auf dem eher schmalen, abgerundeten Körper recht gewöhnungsbedürftig. Man fragt sich bei der Suche nach den Ausknopf, der Frontkamera oder den Einstellungen tatsächlich, wie es Menschen noch vor wenigen Jahren möglich war, Geräte ohne Apps und Touchscreen zu bedienen.

Hat man diese Hürde aber genommen, bietet der S-Pen tatsächlich einige interessante Möglichkeiten. Dank einem Schlitz für eine Nano-SIM-Karte kann er als eigenständiges Handy fungieren. Wem das aber zu fummelig ist (bekommt man die SIM-Karte hier jemals wieder raus?), der kann den S-Pen per Bluetooth auch mit seinem Handy verbinden und so ebenfalls als Telefon nutzen. Er klingelt dann, wenn das eigene Handy klingelt. Und dann telefoniert man tatsächlich so, wie man sich die Zukunft in den 1960ern vorgestellt hat - mit einem Stift.

Das Smartphone kann dabei in der Hosen- oder Handtasche verbleiben. Der Besitzer muss nicht mehr alle Nase lang aufs Handy blicken. Das Gerät, so werben die Macher für ihren Alleskönner-Stift, soll auch für einen bewussteren Umgang mit dem Smartphone sorgen und der Handysucht vorbeugen.

Das telefonierende Zweit-Gadget kostet je nach Zusatzausstattung wie Kopfhörer oder Lederetui zwischen 50 und 80 Dollar. Ihr Ziel, nämlich in der Crowdfunding-Kampagne 10 000 Dollar einzusammeln, haben die Macher bereits nach wenigen Tagen erreicht. Die Herstellung ist also gesichert, die Auslieferung der ersten Geräte soll im April starten.

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