Braucht man das?:Homepod mini von Apple

Apple HomePod mini

Tönende Grapefruit: Der Homepod mini von Apple.

(Foto: oh)

Apple hat die Homepods geschrumpft. Was können die Minis und braucht man sie eigentlich?

Von Helmut Martin-Jung

Ganz schön frech, der Kleine: Nur so groß wie eine Grapefruit, aber einen Bass, naja, fast wie ein Großer. Apples Netzwerklautsprecher Homepod sieht sich freilich nicht bloß als Ersatz für Küchenradio oder Radiowecker. Er will auch eine Steuerzentrale fürs vernetzte Heim à la Apple sein.

Die Einrichtung könnte einfacher kaum funktionieren: Stromkabel anstecken, Ton abwarten, dann das iPhone darauf richten - fertig. Das iPhone, natürlich. Denn das Apple-Universum ist weitgehend abgeriegelt. Wer Einlass begehrt, muss sich dem unterwerfen. Was dann aber auch dazu führt, dass in der Regel Gerätschaften leicht in Betrieb zu nehmen und zu nutzen sind. So auch hier.

Der Homepod hat keinerlei Knöpfe, sondern eine berührungsempfindliche Oberfläche. Spielt Musik, lässt sie sich mit einem Antippen stoppen, auch Sensorflächen zum Lauter- und Leiserstellen gibt es. Eigentlich aber ist das Gerät natürlich dazu vorgesehen, mit Sprachbefehlen gesteuert zu werden. Apple hebt hervor, dass die Kommandos zur Auswertung in der Cloud verschlüsselt übertragen, nicht mit der Apple-ID des Nutzers verknüpft und nicht an Werbefirmen weitergegeben würden.

Alle Sprachbefehle werden mit dem Codewort "Hey Siri" eingleitet. Eine neue Funktion dafür nennt sich Intercom, also Sprechanlage. Damit lassen sich schnell Nachrichten von einem Gerät zum anderen senden, und vor allem die gesamte Familie - die natürlich alle Apple-Geräte haben müssen - auf einmal erreichen, Motto: "Wir fahren jetzt los, Leute". Sehr hübsch bei Präsentationen, der Praxis vermutlich eher nebensächlich bis nervtötend.

Apples Assistentin Siri, zuletzt arg ins Hintertreffen geraten gegenüber der Konkurrenz von Amazons Alexa und Googles Assistant, hat Fachwissen gepaukt und weiß nun auf mehr Fragen eine Antwort. Ein bisschen eingrooven muss man sich dennoch und lernen, mit welchem Kommando man das bekommt, was man will. Es funktioniert auch nicht immer. Siri kann etwa die fünfte Symphonie von Beethoven abspielen, wenn auch nur den ersten Satz, behauptet aber, sie habe die Sechste nicht im Programm. Hat Apple Music natürlich, in vielen unterschiedlichen Einspielungen.

Zum Preis von knapp 100 Euro das Stück sind die kleinen Homepods dennoch eine nette Ergänzung, für Menschen außerhalb des Apple-Universums kommen sie aber nicht in Frage.

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