Braucht man das?:Google-Kopfhörer Pixel Buds A-Series

Pixel Buds A-Series: Google im Ohr für 100 Euro

Googles Ohrstöpsel Pixel Buds A-Series überzeugen vor allem mit ihrem Preis von 99 Euro.

(Foto: Franziska Gabbert/dpa)

Im dritten Anlauf legt Google einen Bluetooth-Ohrstöpsel vor, der nichts herausragend macht, aber fast alles gut. Die größte Stärke ist der Preis.

Von Simon Hurtz, Berlin

Die schlechte Nachricht: Bei den Pixel Buds A-Series hat Google einen Buchstaben hinzugefügt, aber Funktionen gestrichen. Die gute Nachricht: Die neuen Pixel Buds kosten die Hälfte der Pixel Buds 2 und sind damit für die meisten Menschen die bessere Wahl. Die Vorgänger ließen sich mit einem Wort beschreiben: solide. Kopfhörer, die nichts herausragend machen, aber fast alles gut. Das Gleiche gilt für die abgespeckte A-Version - nur das Preis-Leistungs-Verhältnis wird von einer Schwäche zur größten Stärke. Wenige Konkurrenzprodukte bieten so viel fürs Geld wie Googles 99-Euro-Buds.

Audiophile werden mit den Pixel-Buds nicht glücklich. Die greifen aber ohnehin zu kabelgebundenen Over-Ear-Kopfhörern. Wer maximale Dynamik und Details will, muss deutlich mehr ausgeben oder eine andere Bauform wählen. Google dreht den Bass-Regler nur vorsichtig auf, was Menschen freut, die Wert auf neutralen, ausgewogenen Klang legen. Auf Wunsch kann man eine Bassverstärkung aktivieren, darunter leiden dann die Mitten. Um in lauten Umgebungen oder beim Sport Musik zu hören, taugt die Funktion aber allemal.

Die meisten anderen Eigenschaften erbt die A-Version von ihren Vorgängern, und das ist eine gute Nachricht. Natürlich hat Google wieder den hauseigenen Sprachassistenten integriert und verbaut eine Technik, die den Schritthall unterdrückt, mit dem viele andere Bluetooth-Stöpsel beim Gehen nerven. Wer telefoniert, mutiert nicht zu einem Roboter und ist für die Gegenseite gut verständlich. Die Pixel-Buds können Schweiß und Wasser ab, was sie zu brauchbaren Sportkopfhörern macht. Dazu tragen auch die kleinen Silikonbögen bei, die den Sitz verbessern und die Stöpsel im Ohr stabilisieren. Man muss die Pixel-Buds weniger tief in den Gehörgang drücken, damit sie halten. Der Tragekomfort hängt wie bei allen In-Ear-Kopfhörern von der Anatomie ab - dem einen schmerzen nach fünf Minuten die Ohren, die andere kann sie tagelang tragen.

Zumindest, wenn der Akku nicht schlapp macht. Mit einer Ladung halten die Pixel-Buds rund fünf Stunden durch. Im Etui lassen sie sich viermal aufladen, bevor es an die Steckdose muss. Anders als beim großen Bruder ist dafür ein Kabel nötig, das drahtlose Laden wurde gestrichen. Das zweite Opfer der Preisreduktion ist die Wischgeste, mit der sich die Lautstärke unabhängig vom Smartphone regeln ließ. "Hey Google, mach leiser", tut es aber auch. Für 100 Euro weniger ist das ein guter Kompromiss.

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