Braucht man das?:Der Roboter ersetzt den Staubsauger (noch) nicht

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Klassisches Staubsaugen könnte bald der Vergangenheit angehören. Bis jetzt geht es aber noch nicht ganz ohne Mensch. (Foto: dpa)

Roboter sollen uns bald das lästige Saugen abnehmen. Der Neato Botvac macht seine Sache gut. Trotzdem muss man ab und an noch selbst aktiv werden.

Von Helmut Martin-Jung

Der wahre Sisyphos wälzt nicht einen Stein den Berg hinauf, er kämpft gegen Dinge wie schmutziges Geschirr und Wollmäuse. Was tun? Stoische Gelassenheit zeigen, eine Haushaltshilfe engagieren oder auf Technik bauen. Spülmaschinen sind mittlerweile soweit, dass kaum jemand, der einmal eine hatte, wieder gerne von Hand spülen möchte. Und wie ist es bei Staubsaugern? Nur zu gerne möchte man den Versprechen der Hersteller glauben, auch die lästige Tätigkeit könne nun endlich einer Maschine anvertraut werden und die Eigenleistung würde sich aufs Leeren des Staubbehälters beschränken.

Soweit ist es leider noch nicht, doch aktuelle Modelle leisten immerhin schon gute Basis-Dienste. Neato Botvac connected, 799 Euro teuer, kommt mit Wlan-Anbindung und dazugehöriger App, über die sich der Sauger auch von unterwegs aus steuern lässt. Der Besitzer erfährt damit auch, wenn der Roboter seinen Job erledigt hat oder wenn er mal irgendwo hängen bleibt.

Ganz ohne menschliches Zutun geht es nicht

Das kann vorkommen, wenn er sich etwa in einem bodenlangen Vorhang verheddert oder unter einen Schrank gerät, der nicht hoch genug ist. Für diese Fälle hilft ein beiliegender Magnetstreifen, mit dem man dem Sauger No-go-Areas zuweisen kann. Der Botvac ist stark genug, auch kleine Steinchen einzusaugen, macht dafür aber entsprechend Lärm. Die Bedienung gestaltet sich einfach, ebenso das Entleeren des Staubbehälters. Dieser ist mit Filtern ausgestattet, die sich auch wechseln lassen. Bevor das fällig wird, kann man ihn mit einer beiliegenden Bürste reinigen.

Ganz ohne menschliches Zutun geht es also auch nicht, und das ist nicht das Einzige. Bevor der Roboter sein Werk verrichten kann, sollten die Zimmer aufgeräumt und potenzielle Hindernisse beseitigt sein. Teppichkanten fallen nicht darunter. Der Roboter kann sein Hinterteil anheben und sich so aus engen Ecken befreien oder auch über Kanten hinwegkommen.

Im Raum findet sich der Botvac mit Lasertechnik zurecht. Er nimmt sich die Flächen systematisch vor. Hindernisse und Gefahren wie etwa eine Kellertreppe erkennt er von alleine. Fazit: Ganz ohne einen richtigen Staubsauger kommt man mit dem Roboter nicht aus, aber die Basics erledigt er gut.

© SZ vom 25.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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