Die Lage ist ernst. Sonst würde die britische Regierung nicht zu Methoden greifen, für die Londoner Politiker früher gerne die Franzosen belächelten: Eine Übernahme des Öl- und Gaskonzerns BP durch Rivalen sei nicht willkommen. Diese klare Botschaft übermittelte das Büro des Premierministers dem Management des britischen Unternehmens sowie wichtigen Bankern in der City. Dabei ist im Moment nichts von einem möglichen Verkauf BPs bekannt. Und dabei sind britische Politiker gemeinhin stolz darauf, dass das Land offen für ausländische Investoren ist. Darauf, dass sich der Staat aus Fusionsschlachten weitgehend heraushält. Protektionismus? Gemäß des marktliberalen Selbstverständnisses im Königreich ist das doch eher etwas für staatsgläubige Franzosen.
BP:Schutz für den Krisenkonzern
Die britische Regierung erklärt, der Ölförderer BP sei unverkäuflich. Dabei steht Protektionismus sonst nicht hoch im Kurs.
Von Björn Finke, London
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