Süddeutsche Zeitung

BP-Konkurrenten:Gemeinsam gegen die Angst

Zusammenhalt unter Gegenspieler: Um auslaufendes Öl besser aufzufangen, arbeiten Exxon Mobil, Chevron, Conoco-Phillips und Shell zusammen - und setzten dabei auf Technik von BP.

Zusammen ist man weniger allein, haben sich wohl vier der größten Ölkonzerne der Welt gedacht. Um künftige Ölkatastrophen im Golf von Mexiko besser zu bekämpfen, haben sie sich zusammen geschlossen. Die Firmen Exxon Mobil, Chevron, Conoco-Phillips und Royal Dutch Shell kündigten an, sie würden zusammen eine Milliarde Dollar (780 Millionen Euro) bereitstellen, um ein System zum Auffangen von Öl aus lecken Bohrstellen zu schaffen.

Ziel der Initiative sei eine Technik, mit der nur kurze Zeit nach einem Austritt 100.000 Barrel Öl täglich in maximal 3000 Metern Meerestiefe aufgefangen werden könnten. Für das Vorhaben, das mit der US-Regierung abgestimmt ist, gründeten die Konzerne die Organisation Marine Well Containment Company.

Das Notfallsystem soll aus mehreren Spezialschiffen und Unterwassergerät zur Verschließung von Ölquellen bestehen. Es orientiert sich an der Technik, die durch den britischen Ölkonzern BP zum Kampf gegen das Ölleck nach der Explosion der Plattform Deepwater Horizon im April eingesetzt wird. Einsatzbereit soll das System binnen 18 Monaten sein.

Der demokratische Kongressabgeordnete Ed Markey bezeichnete den Plan als unzureichend. Das neue System könne zwar dazu führen, dass künftig schneller auf Ölaustritte reagiert werden könne, sagte er. Die Ölkonzerne müsste aber den Anspruch haben, bessere Technik als die von BP bisher verwendete einzusetzen. Sie müssten insbesondere in Technologie investieren, "die verhängnisvolle Austritte von Anfang an verhindert".

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