Börsengang:Etsy nimmt Millionen ein

Kunst trifft auf Kapitalmarkt: Mit dem Börsengang tritt der Online-Marktplatz Etsy den Weg in den Massenmarkt an. Beim Start an der Technologiebörse Nasdaq nahm Etsy 267 Millionen US-Dollar ein. Nutzer verkaufen dort Produkte.

Von Katharina Brunner

Kunst trifft Kapitalmarkt: Mit dem Börsengang tritt der Online-Marktplatz Etsy den Weg in den Massenmarkt an. Beim Start an der Technologiebörse Nasdaq nahm Etsy 267 Millionen US-Dollar ein. Die Firma und ihr Geldgeber verkauften 16,7 Millionen Aktien für jeweils 16 US-Dollar, ein Preis am oberen Ende der angekündigten Preisspanne. Damit erreicht Etsy zum Börsenstart eine Marktbewertung von etwa 1,8 Milliarden Dollar.

Etsy vertreibt keine Produkte selbst. Damit liegt die Online-Plattform auf einer Linie mit Unternehmen wie AirBnB oder Uber: Das Geld wird mit Vermittlung verdient, den Rest übernehmen die Nutzer. Auf der Webseite können sie eigene Shops einrichten. Für jeden angebotenen Artikel verlangt Etsy 20 US-Cent Gebühr. Bei einem erfolgreichen Geschäft behält die Plattform 3,5 Prozent des Kaufpreises. Derzeit sind nach Unternehmensangaben 1,4 Millionen Verkäufer und 20 Millionen Kunden in dem Netzwerk aktiv.

"Kauf gute Sachen von echten Leuten": Das Motto von Etsy macht deutlich, wie sich der Online-Marktplatz positioniert. Einige kritisieren, die Firma entferne sich von ihren Idealen. Inzwischen ist auch Massenware erlaubt - in den Anfangszeiten undenkbar. Das kann zum Problem werden. Eine Kritikerin schreibt im Magazin Wired: "Wir waren ein paar Davids, die gegen Goliath-Supermärkte mit ihren selbst gemachten Steinschleudern kämpfen." Jetzt sei Etsy selbst zum Goliath mutiert. Immerhin ist die Firma seit 2012 als "B-Corporation" eingetragen. Das bedeutet, dass das Unternehmen nicht nur an Gewinn denkt, sondern auch soziale und ökologische Ziele verfolgt. Allen Wünschen der Aktionäre müsste sich Etsy also nicht beugen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: