Börsen:Signale der Notenbanken öffnen dem Dax Weg nach oben

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Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen (Foto: dpa)

Frankfurt/Main (dpa) - Was in den vergangenen Jahren funktioniert hat, entfaltet abermals seine Wirkung: Das Billiggeld der Notenbanken. Allein die Aussicht darauf treibt die Kurse an den Börsen wieder in die Höhe.

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Frankfurt/Main (dpa) - Was in den vergangenen Jahren funktioniert hat, entfaltet abermals seine Wirkung: Das Billiggeld der Notenbanken. Allein die Aussicht darauf treibt die Kurse an den Börsen wieder in die Höhe.

Eigentlich scheint der Weg nach oben für den Dax nach seinem jüngsten Sprung auf ein Jahreshoch frei. Störfeuer drohen aber durch den sich zuspitzenden Konflikt zwischen den USA und dem Iran sowie durch den weiter schwelenden US-chinesischen Handelsstreit.

Dem Dax gelang seit dem Zwischentief Anfang Juni ein stattliches Plus von mehr als sieben Prozent auf ein Jahreshoch von 12.438 Punkten am Donnerstag. Am Freitag gab der deutsche Leitindex dann im Vergleich zum Vortagesschluss um 0,13 Prozent auf 12.339,92 Punkte nach. Für die Woche ergab sich ein Kursplus von 2,01 Prozent. Der Index der mittelgroßen Werte MDax fiel am Freitag um 0,43 Prozent auf 25.500,86 Punkte.

Grund für die insgesamt gute Stimmung der Anleger: Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed signalisierten, dass sie ihre Geldschleusen bald wieder öffnen dürften. So stellte EZB-Präsident Mario Draghi eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik in Aussicht, sollte sich der Wirtschaftsausblick nicht verbessern.

Und auch die US-Notenbank Fed zeigte sich bereit, der Wirtschaft bei Bedarf mit niedrigeren Zinsen unter die Arme zu greifen. Anleiherenditen gerieten daraufhin stark unter Druck. Ein Umfeld, in dem Aktien tendenziell attraktiver werden.

Im Handelskonflikt zwischen den USA und China schaut man bereits auf den G20-Gipfel Ende der neuen Woche in Japan. Dann ist ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping geplant.

Der Fortgang des Handelsstreits ist auch für die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft zentral. Wie es um die Stimmung hierzulande steht, wird gleich zum Start der neuen Woche das Ifo-Geschäftsklima für den Juni zeigen. Im weiteren Wochenverlauf stehen dann auch noch Stimmungsdaten aus dem Euroraum und den USA an, sowie Daten zur Entwicklung der US-Industrie. Auch auf die Verbraucherpreise werden Investoren angesichts der von den Notenbanken in Aussicht gestellten Zinssenkungen genau achten.

Auf der Unternehmensseite gibt es am Montag einige Veränderungen in den Aktienindizes. So steigt Wacker Chemie aus dem Index der mittelgroßen Werte MDax ab. Nachrücker ist der Leasingspezialist Grenke. Im Kleinwerteindex SDax müssen Vossloh und Hapag Lloyd ihre Plätze für Eckert & Ziegler und DMG Mori räumen.

Zum Wochenstart hat zudem die Lufthansa die Möglichkeit, ihre Aktionäre im Rahmen eines Kapitalmarkttages wieder etwas versöhnlicher zu stimmen. Deren Vertrauen hatte jüngst unter einer Gewinnwarnung gelitten, und nun droht auch noch ein Streik der Flugbegleiter der Gewerkschaft Ufo. Am Freitag richten sich die Blicke dann auf den geplanten Börsengang der Volkswagen-Lkw-Tochter Traton.

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