Boeings Dreamliner:Luftschloss gegen die Krise

Der weltweit größte Flugzeughersteller wird erstmals seit zehn Jahren eine neue Maschine für den zivilen Luftverkehr auf den Markt bringen. Der Dreamliner soll dem Konzern neuen Schwung geben.

Die Boeing Company hat am Dienstag grünes Licht für den Vorverkauf des neuen Passagierflugzeugs 7E7 gegeben. "Boeing kann jetzt Fluggesellschaften in der ganzen Welt Verkaufsangebote machen", erklärte Boeing in einer Pressemitteilung in Seattle.

Der 7E7-Dreamliner soll vom europäischen Konkurrenten Airbus SA Marktanteile zurückzuerobern. Das Vorhaben wurde auf einer Sitzung des Boeing-Verwaltungsrates am vergangenen Wochenende einstimmig genehmigt.

Sparsam

Boeings neuer Firmenchef Harry Stonecipher sagte, das Flugzeug mit zwischen 200 bis 300 Sitzen, das 15 Prozent weniger Treibstoff verbraucht, sei bei den Kunden auf enormes Interesse gestoßen.

Boeing musste in diesem Jahr seine Stellung als weltweit größter Flugzeugbauer an Airbus abtreten. Die 7E7 bedeute eine Wende im Spiel, sagte Stoncipher. Er löste vor zwei Wochen Phil Condit als Konzernlenker ab.

Der 7E7-Dreamliner soll in Everett, einer Vorstadt von Seattle, gebaut werden und würde bis zu 1200 Mitarbeiter beschäftigen. Tausende von anderen Arbeitsplätzen werden Erwartungen zufolge im Raum Seattle entstehen.

Vorverkäufe beginnen

Der Beschluss Boeings bedeutet zunächst nur, dass mit Vorverkäufen begonnen werden kann. Der Bereichsleiter für zivile Luftfahrt, Alan Mulally, muss bis nächstes Jahr zeigen, dass er genügend Aufträge hat, bevor mit der eigentlichen Produktion begonnen werden kann.

Boeing rechnet mit einem Verkauf von mindestens 2500 7E7-Maschinen. Nach Schätzung von Analysten muss Boeing für die Entwicklung der Maschine fünf Milliarden Dollar investieren.

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