USA:Boeing entlässt mehr als 2500 Beschäftigte

Eine Boeing-Maschine hebt in Seattle ab. (Foto: Karen Ducey/REUTERS)

Betroffen sind offenbar Standorte in den US-Bundesstaaten Washington, Oregon, South Carolina und Missouri. Tausende Mitarbeiter sollen bereits entlassen worden seien, eine weitere Entlassungsrunde steht noch bevor.

Der kriselnde US-Flugzeugbauer Boeing will offenbar mehr als 2500 Mitarbeiter in den USA entlassen. Betroffen seien Standorte in den Bundesstaaten Washington, Oregon, South Carolina und Missouri, hieß es am Montag in Pflichtmitteilungen und nach Angaben eines Gewerkschaftsvertreters. In Washington erhielten demnach fast 2200 Mitarbeiter ihre Kündigung, in South Carolina sind 220 Beschäftigte betroffen. Beide Bundesstaaten sind wichtige Standorte für die Produktion von Boeings Verkehrsflugzeugen. Eine weitere Entlassungsrunde wird für Dezember erwartet.

Der Airbus-Rivale steckt unter anderem wegen gravierender Qualitätsmängel in der Krise. Eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters nach einer Stellungnahme lehnte Boeing zunächst ab.

Die Nachricht über die bevorstehende Versendung der so genannten Worker Adjustment and Retraining Notification (WARN) war im Zusammenhang mit dem angekündigten Abbau von insgesamt 17 000 Stellen oder zehn Prozent der weltweiten Belegschaft weitgehend erwartet worden. Entgegen früherer Aussagen der von Unternehmenschef Kelly Ortberg wurden auch Produktionsmitarbeiter entlassen. Die Gewerkschaft SPEEA berichtet von 438 gekündigten Mitgliedern, darunter 218 Ingenieure und 220 Techniker. Laut IAM wurden zudem 111 Mitarbeiter in der 777X-Flügelproduktion entlassen.

Die Stellenstreichungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem der Boeing versucht, die Produktion seines Verkaufsschlagers 737 MAX wieder hochzufahren. Ein wochenlanger Streik von mehr als 33 000 Arbeitern hatte die Fertigung der meisten seiner Verkehrsflugzeuge lahmgelegt. Die Boeing-Aktie stieg am Montag um 2,6 Prozent.

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