Süddeutsche Zeitung

Coronavirus-Pandemie:BMW stoppt Betrieb in europäischen Werken

Grund ist die Ausbreitung des Coronavirus. Die Autoproduktion in Europa soll für vier Wochen ausgesetzt werden.

BMW fährt wegen der Coronavirus-Pandemie seine Produktion herunter und erwartet im laufenden Jahr einen deutlichen Rückgang von Absatz und Gewinn. "Der absehbaren Entwicklung der Nachfrage auf den weltweiten Automobilmärkten begegnet die BMW Group mit einer frühzeitigen Anpassung ihrer Produktion", teilte der Autobauer am Mittwoch mit.

Konkreter wurde Vorstandschef Oliver Zipse bei der Bilanz-Pressekonferenz am Mittwochmorgen: "Ab heute fahren wir unsere europäischen Automobilwerke und das Werk Rosslyn in Südafrika herunter. Die Produktionsunterbrechung wird voraussichtlich bis zum 19. April eingeplant."

Aufgrund der weltweiten Ausbreitung des Virus und der Eindämmungsmaßnahmen erwarte BMW, dass in allen wesentlichen Märkten die Nachfrage erheblich beeinträchtigt werde. Der Autoabsatz des Konzerns dürfte deswegen im laufenden Jahr deutlich unter Vorjahresniveau liegen. Mit einer Ergebnisbelastung werde vor allem im ersten Halbjahr gerechnet. Deswegen werde der Vorsteuergewinn des Konzerns gegenüber 2019 deutlich zurückgehen.

BMW will auch eigene betriebliche Vereinbarungen zur Kurzarbeit nutzen. "Diese regelt, dass das Nettoeinkommen eines Tarifmitarbeiters bei BMW auch bei Kurzarbeit mindestens 93 Prozent des üblichen Niveaus beträgt", erklärte Betriebsratschef Manfred Schoch. Weitere Instrumente seien die Nutzung von Arbeitszeitkonten und Möglichkeit zur Heimarbeit.

Zipse erklärte, BMW wolle die Balance zwischen Gesundheit der Mitarbeiter und dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens wahren. "Denn es gibt eine Zeit während Corona und eine Zeit nach Corona."

BMW hatte bereits in der Vorwoche wesentliche Zahlen des vergangenen Jahres vorgelegt. Den Gewinneinbruch um 29 Prozent auf fünf Milliarden Euro dämpfte der Konzern dank Zuwächsen im zweiten Halbjahr. Andere Autokonzerne wie Volkswagen und Daimler unterbrechen wegen der Coronavirus-Pandemie einen Großteil ihrer Produktion in Europa.

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