Für die deutschen Autohersteller geht es weiter bergab. Als letzter heimischer Konzern hat am Mittwoch BMW seine Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Auch bei den Münchnern sanken Umsatz und Gewinn. Allerdings steht BMW im Vergleich mit der deutschen Konkurrenz noch am besten da.
Der Umsatz sank um 7,8 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro. Abwärts ging es vor allem auf dem chinesischen Markt. Der Vorsteuergewinn verringerte sich um gut ein Viertel auf 3,1 Milliarden Euro. Die für das Unternehmen wichtige Gewinnmarge im Autogeschäft lag mit 6,9 Prozent um 1,9 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres. Allerdings liegt dies über dem, was Analysten erwartet hatten. Diese hatten im Durchschnitt mit einem Minus beim Vorsteuergewinn von 31 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gerechnet.
Vor allem aber steht BMW deutlich besser da als die Konkurrenz. Die Gewinnmarge der Marke Audi lag im ersten Quartal zum Beispiel nur noch bei 1,5 Prozent. Mercedes-Benz hatte beim Gewinn für das erste Quartal ein Minus von 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro gemeldet, im gesamten Volkswagen-Konzern lag der Gewinn noch bei 2,2 Milliarden Euro – ein Minus von 41 Prozent.
Die Gründe für das bessere Abschneiden von BMW liegen vor allem darin, dass die Münchner über alle Antriebsarten hinweg gut im Geschäft sind. Bei Elektroautos geht der Absatz immer weiter nach oben, während auch die Verbrenner weiterhin gefragt sind. Dass BMW alle Antriebsvarianten flexibel auf einer Linie baut, ist ein weiterer Vorteil. Audi und Mercedes hingegen schwächeln weiterhin im E-Auto-Geschäft. Zudem hält sich BMW im wichtigen Markt China noch besser als die deutsche Konkurrenz. Zwar ging dort der Absatz auch bei BMW im ersten Quartal stark zurück (minus 17,2 Prozent), doch dafür konnten die Münchner das mit Zuwächsen in den USA und Europa einigermaßen ausgleichen.
BMW traut sich trotz der jüngsten Zölle in den USA eine Prognose zu und rechnet für das gesamte Jahr weiter mit einem Gewinn auf Vorjahresniveau. Das Unternehmen erwartet, dass die Zölle von Juli 2025 an wieder reduziert werden. Zugleich steige die Nachfrage nach Fahrzeugen in vielen Märkten an, unterstützt durch eine Stabilisierung der Preise und weitere moderate Zinssenkungen. Doch all das gilt nur, wenn sich die Zollpolitik von Donald Trump tatsächlich zugunsten der deutschen Hersteller wieder ändern sollte. Andernfalls, so heißt es auch von BMW, müsse man das Ergebnis für das gesamte Jahr wohl später doch nach unten korrigieren.
Das weltweit größte BMW-Werk liegt bei Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina. Dort werden verschiedene SUV-Modelle für den Weltmarkt gebaut, Limousinen führt das Unternehmen jedoch größtenteils aus anderen Ländern in die USA ein. BMW ist allerdings auch der größte Auto-Exporteur der USA. Im vergangenen Jahr gingen mehr als die Hälfte der rund 400 000 in Spartanburg gebauten Fahrzeuge in andere Länder.
Eine andere Belastung in der BMW-Bilanz ist zudem bemerkenswert. Ein „niedriger dreistelliger Millionenbetrag“ wurde dem Unternehmen zufolge wegen der Zusatzzölle fällig, die die EU seit wenigen Monaten auf Elektroautos aus China erhebt. BMW fertigt einige Modelle in der Volksrepublik, etwa den elektrischen Mini.