Süddeutsche Zeitung

Modebranche:Birkenstock wird verkauft

Nach zähen Verhandlungen sollen nun der französische Milliardär und LVMH-Gründer Bernard Arnault und die Beteiligungsfirma L. Catterton einsteigen.

Von Caspar Busse, München

Es ist eine dieser Geschichten, die so wohl nur in der Modewelt möglich sind: Birkenstock-Sandalen galten lange als langweilige Gesundheitslatschen, die vor allem von Krankenhauspersonal getragen wurden, dann wurden sie von Hippies und Umweltbewegten entdeckt, inzwischen sind sie weltweit zu finden und seit etwa zehn Jahren absolut hip. Nun wird das Traditionsunternehmen aus Linz am Rhein nach zähen Verhandlungen verkauft - und dabei mit rund vier Milliarden Euro bewertet. Der Vertrag steht nach SZ-Informationen unmittelbar vor der Unterzeichnung.

Danach wird die französisch-amerikanische Beteiligungsgesellschaft L. Catterton zusammen mit dem Milliardär Bernard Arnault, der den Luxuskonzern LVMH kontrolliert, die Mehrheit der Anteile übernehmen. Vertreter der Gründerfamilie, nämlich die Brüder Alexander und Christian Birkenstock, werden einen Minderheitsanteil behalten, der dritte Bruder war schon vor einigen Jahren ausgestiegen. Der ursprünglich interessierte Finanzinvestor CVC ist damit endgültig aus dem Rennen. Den Ausschlag soll am Ende gegeben haben, dass Arnault auch persönlich über seine Investmentfirma Financière Agache dabei ist, die auch die Arnault-Anteile an LVMH und der Modefirma Christian Dior hält. An L. Catterton ist wiederum auch LVMH beteiligt.

Birkenstock verkaufte im Geschäftsjahr 2019 rund 24 Millionen Paar Schuhe, der Umsatz lag bei mehr als 700 Millionen Euro. Die Corona-Pandemie war zuletzt offenbar gut für das Geschäft, denn die Menschen sind viel zu Hause und wollen es gemütlich haben.

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