Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac schreibt wegen des Rückzugs seines ersten Impfstoffkandidaten weiter rote Zahlen. Der operative Verlust hat im vergangenen Jahr bei 412,3 Millionen Euro gelegen (2020: 109,8 Millionen Euro). Der Anstieg der Forschungs- und Entwicklungsausgaben sei vor allem auf deutlich höhere Kosten aus der damals zulassungsrelevanten 2b/3-Studienphase mit 40 000 Probanden zurückzuführen, so das Unternehmen. Die Verluste vor Steuern beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf 412,5 Millionen Euro (2020: 129,8 Millionen Euro). Die Umsätze stiegen im vergangenen Jahr auf 103,0 Millionen Euro nach 48,9 Millionen Euro im Jahr 2020. Laut Finanzvorstand Pierre Kemula sind nun die meisten Verpflichtungen wegen des Rückzugs des ersten Impfstoffkandidaten gelöst. "Es ist wichtig, dass wir von der Europäischen Union die Bestätigung erhalten haben, dass die Vorauszahlung in Höhe von 450 Millionen für CVnCoV nicht zurückgezahlt werden muss." Curevac hatte Ende März eine klinische Studie seines neuen Impfstoffkandidaten (CV2CoV) gegen Corona begonnen. Nach dem Rückzieher von CVnCoV wegen schwacher Wirksamkeit hatte Curevac mit seinem britischen Partner - dem Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) - die Entwicklung eines neuen Impfstoffs begonnen.