Biontech:Milliardenauftrag aus den USA 

Die Mainzer Biotech-Firma Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer haben mit der US-Regierung einen Liefervertrag über einen potenziellen Corona-Impfstoff geschlossen. Die USA hätten zunächst für 1,95 Milliarden Dollar über 100 Millionen Dosen geordert, teilten die Firmen am Mittwoch mit. Optional könnten weitere 500 Millionen Dosen erworben werden. "Dieses Abkommen ist einer von vielen Schritten, um bei einer Impfstoffzulassung einen globalen Zugang zu ermöglichen", sagte Biontech-Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin. "Wir befinden uns ebenfalls in fortgeschrittenen Gesprächen mit zahlreichen anderen Regierungen und hoffen, bald weitere Lieferabkommen bekanntgeben zu können."

Biontech und Pfizer haben den Impfstoff-Kandidaten BNT162b1 entwickelt, der in frühen Studien zur Bildung von Antikörpern und T-Zellen bei den Probanden führte. Von Ende Juli an soll eine breit angelegte, sogenannte Phase-IIb/III-Studie starten, an der mehr als 30 000 gesunde Menschen teilnehmen sollen. Diese Studie soll die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes untersuchen.

Biontech setzt auf einen Impfstofftyp, der Ribonukleinsäure (RNA) verwendet, einen chemischen Botenstoff, der Anweisungen zur Herstellung von Proteinen enthält. Der Körper erkennt diese virusähnlichen Proteine als Eindringlinge und kann dann eine Immunantwort gegen das eigentliche Virus auslösen.

Die Bestellung aus den USA entspricht laut Analysen einem Preis von 20 Dollar pro Dosis. Ein Analyst der Bank of America schätzt den Wert des Impfstoffprogramms von Biontech auf 11,7 Milliarden Dollar. Diese Rechnung basiert auf einem geschätzten Nettopreis von 36 Dollar pro Dosis in den USA, 30 Dollar pro Dosis in der Europäischen Union und 12 Dollar pro Dosis im Rest der Welt.

Die Pharmaindustrie weltweit forscht an Impfstoffen und Medikamenten gegen Covid-19.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: