Billigmode-Kette:Primark-Kunden finden eingenähte Hilferufe in Kleidung
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Eine Hose für wenige britische Pfund, dafür mit einer Botschaft: Eine Kundin der britischen Modekette Primark fand in ihrem neuen Kleidungsstück einen Zettel mit einem Hilferuf in asiatischen Schriftzeichen - bei dem Billigproduzenten kein Einzelfall.
Die Billigmode-Kette Primark* ist erneut wegen der Arbeitsbedingungen bei der Herstellung ihrer Produkte in die Kritik geraten. Eine Kundin aus Belfast in Nordirland hatte erklärt, in der Gesäßtasche einer in einem Primark-Geschäft gekauften Hose sei ein Zettel versteckt gewesen, versehen mit einer in asiatischen Schriftzeichen verfassten Klage, wie die BBC berichtet.
In der Notiz macht der Schreiber oder die Schreiberin, die offenbar in einem chinesischen Gefängnis sitzt, geltend, die Insassen müssten "wie Ochsen" arbeiten. Das Essen, das zur Verfügung gestellt werde, wäre selbst für Tiere ungenießbar. Darüber stehen in lateinischer Schrift die Worte "SOS! SOS! SOS!". Der Nachricht war ein Gefangenenausweis beigelegt.
Der Vorwurf ist der dritte gegen Primark innerhalb weniger Tage, wie mehrere britische Medien gleichlautend berichten. Vor kurzem war im walisischen Swansea ein eingenähter Zettel in einem Kleid aufgetaucht, der die Aufschrift trug: "forced to work exhausting hours" ("zur Arbeit bis zur Erschöpfung gezwungen").
Eine weitere Primark-Kundin hatte einen Zettel mit der Aufschrift "degrading sweatshop conditions" ("erniedrigende Bedingungen in einem Ausbeuterbetrieb") in ihrem Kleid vorgefunden. Sie verbreitete ein Foto der Nachricht auf Twitter, woraufhin das Unternehmen ankündigte, den Vorfall aufzuklären.
Primark war bereits in die Schlagzeilen geraten, als bekannt wurde, dass das Unternehmen Kleidung in der Rana-Plaza-Fabrik in Bangladesch hatte fertigen lassen, deren Gebäude im April 2013 eingestürzt war und mehr als 1100 Arbeiter unter sich begraben hatte.
*Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, Primark sei eine britische Firma. Der Unternehmenssitz ist aber in Irland. Allerdings gehört Primark dem Konzern Associated British Foods - mit Sitz in London.
*Anmerkung der Redaktion vom 18. Juli 2014: Primark bezeichnet die vermeintlichen Hilferufe in seinen Kleidungsstücken als Fälschungen und ist wohl Ziel einer Kampagne von Aktivisten geworden. Dennoch löste die Entdeckung eine Debatte über die Arbeitsbedingungen in den Fabriken aus, in denen das Unternehmen produziert.