Peter Löscher - wie aus dem Nichts tauchte in der zweiten Maihälfte der Name des Österreichers auf. Zuvor war weder in den Medien noch in den Vorschlägen professioneller Headhunter von ihm die Rede.
Der 49-Jährige fing bei der deutschen Unternehmensberatung Kienbaum&Partner in Deutschland an, wechselte 1998 zu Hoechst, später in die die Gesundheitssparte des US-Konzerns General Electric und schließlich zuletzt zum amerikanischen Pharmariesen Merck.
Seine Berufung begann eigentlich mit einem Zufall, wie Gerhard Cromme der Süddeutschen Zeitung erzählte. Ein gemeinsamer Freund von Cromme und Siemens-Aufsichtsrat Walter Kröll schlug einen Bekannten vor, der passen könnte. Daraufhin traf sich Cromme mit Löscher am Frankfurter Flughafen und war überzeugt.
Löscher habe sich nicht nur Respekt im GE-Vorstand erarbeitet, so Cromme, er sei auch ein Spezialist für Neuorganisation, was angesichts des anstehenden Konzernumbaus ein großer Pluspunkt sei. Mit Löscher wird ein altes ungeschriebenes Siemens-Gesetz verabschiedet, wonach bis dato nur Manager mit "Stallgeruch" an die Konzernspitze gekommen sind.
Doch das Personalkarussell bleibt höchstwahrscheinlich auch in nächster Zeit nicht stehen. Im Vorstand seien einige Änderungen nötig, verrät Cromme. Und spricht von einem jungen Quartett so um die 50, das die Zukunft entscheidend mitgestalten soll... Foto: AP