Gerolsteiner - nüchterne Mineralwassertrinker
Sebastien Rosseler vom belgischen Team Quick Step und Ronny Scholz von Gerolsteiner (rechts) treten mal eben aus, statt in die Pedale.
Das Team Gerolsteiner fährt bei der Tour 2007 vor allem um seine Existenz. Die Chancen für einen Verbleib oder für einen Ausstieg aus der Tour stehen "fifty-fifty", sagt ein Sprecher.
Und Vorstand Jörg Croseck vertraut gar nur noch auf Zahlen. Sponsoring sei für ihn wie eine "temporäre Lebensgemeinschaft" - doch schmutziger Sport und reines Wasser passten nicht zusammen.
Mehr als 70 Prozent Bekanntheitsgrad unter den Bundesbürgern sei auch nicht drin. Am deutschen Wassermarkt ist die Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG bereits die Nummer eins - bei den Etappensiegen noch nicht.
Ende August 2007 will der Konzern aus der Vulkan-Eifel eine Entscheidung treffen. Gerolsteiner ist seit 1998 Teamsponsor.
Von den jährlich gezahlten acht bis neun Millionen Euro hängen rund 60 Arbeitsplätze ab, darunter die der 26 Profifahrer.
Die müssen aufpassen: "Es darf nichts Dramatisches passieren", so Croseck nach der dritten Etappe in Compiègne.
"Wenn Gerolsteiner eine Aktie wäre, würde ich sagen: Kaufen!", rät der T-Mobile-Sprecher halb im Spaß. Doch die Mineralwasser-Aktie könnte schon bald nicht mehr im Tour-Index gelistet sein.
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