Big-Mac-Index: Burgernomics:Die Klopskontrolle

Die Lebensmittelpreise steigen massiv - darum wird auch McDonald's die Preise heraufsetzen. Das könnte den berühmtesten Preisvergleich der Welt mal wieder durcheinanderbringen. Wo der Big Mac am teuersten ist: ein Überblick in Bildern.

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A man walks out of a McDonald's restaurant in New York

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Die Lebensmittelpreise steigen massiv - darum wird auch McDonald's die Preise heraufsetzen. Die Rede ist von 0,4 Prozent in Deutschland "über das Jahr hinweg". Ökonomen werden da hellhörig, immerhin wird mit Hilfe von Burgern der berühmteste Preisvergleich der Welt erstellt - der Big-Mac-Index der britischen Zeitung Economist. Mit einer Preiserhöhung könnte sich das Gefüge im Hamburger-Preisvergleich ändern.

Hinter dem Big-Mac-Index steckt die Idee, dass ein Burger - gemessen in Dollar - überall auf der Welt das Gleiche kosten müsste. Ansonsten könnte er - theoretisch - in dem einen Land günstig eingekauft und im anderen teurer verkauft werden.

In der Realität funktioniert das aber nicht, weil beispielsweise die Burger nicht ohne zusätzliche Kosten wie Zölle importiert werden könnten. Außerdem ist er verderblich und darum ein schlechtes Handelsgut.

Doch weil die ...

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... identischen McDonald's-Burger in so vielen Ländern der Welt erhältlich sind, will der Economist mit ihrer Hilfe die Über- und Unterbewertung von Währungen deutlich machen: Sind die Burger teurer (billiger) als ein Burger in den USA, soll dies eine Überbewertung (Unterbewertung) der Währung im Vergleich zum Dollar signalisieren. Damit will das Wirtschaftsmagazin die sogenannte Kaufkraftparitäten-Theorie anhand eines praktischen Beispiels verdeutlichen.

Diese Theorie sagt, dass sich die Kurse der Währungen zweier Länder langfristig so einpendeln, dass die Waren in beiden Ländern gleich viel kosten. Natürlich funktioniert das nicht so ganz, weil die Wechselkurse eben nicht nur von den Warenmärkten, sondern beispielsweise auch von den Kapitalmärkten beeinflusst werden.

In der Schweiz kostet ein Big Mac mit umgerechnet 6,78 Dollar rund 80 Prozent mehr als in den USA - der Franken ist also gemäß dieser Aufstellung im Verhältnis zum Dollar dramatisch überbewertet.

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Brasilien ist wütend. Zum Beispiel auf die USA. Weil die Zinsen in den Vereinigten Staaten so niedrig sind, fließt das überreichlich vorhandene Geld der Anleger nach Südamerika und treibt dort auch den Kurs des brasilianischen Real in die Höhe. Das Land redet darum vom Währungskrieg. Der Index zeigt: In Brasilien kostet ein Burger umgerechnet 5,26 Dollar - damit wäre die Währung um rund 40 Prozent überbewertet.

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Europa steckt in einer Krise - doch der Euro hält sich zumindest im Vergleich zum Dollar passabel: Ein Big Mac kostet umgerechnet 4,79 Dollar - weit mehr als in den USA. Der Euro wäre demnach um rund 30 Prozent überbewertet.

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In Kanada nennt man den eigenen Dollar wegen des gleichnamigen Vogels auf der Ein-Dollar-Münze "Loonie". Lange Zeit war der weniger wert als die US-Devise, derzeit liegen allerdings beide Währungen fast gleichauf. Möglicherweise ist das nicht gerechtfertigt. In Kanada kostet der Big Mac umgerechnet 4,18 Dollar - demnach wäre die Währung um rund zehn Prozent überbewertet.

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Zuletzt ist der Yen unter Druck geraten, was den japanischen Exporten nur recht sein kann - sie schimpfen immer über die teure Währung. Japan verfügt über gewaltige Devisenreserven und könnte damit durchaus mal den Kurs der eigenen Währung beeinflussen. Immerhin: In Japan und den USA kostet ein Big Mac fast das Gleiche ... in Japan sind es 3,91 Dollar, ...

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.... in den USA, dem Mutterland des Big Mac, 3,71 Dollar.

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Im teuren London ist der Big Mac schon für 3,63 Dollar zu haben. Die britische Währung ist demzufolge gebenüber dem Dollar leicht unterbewertet.

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Das gilt auch für die asiatischen Staaten Singapur (Unterbewertung: sieben Prozent) ...

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... und Südkorea (knapp 20 Prozent). Beide Länder können bei Exporten davon profitieren, wenn ihre Währung zu tief bewertet ist - ihre Produkte werden entsprechend billiger.

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In Südafrika ist ein Big Mac für umgerechnet 2,79 Dollar zu kaufen. Damit ist er fast einen Dollar billiger als in den USA - und der Südafrikanische Rand im Vergleich zum Dollar rund 25 Prozent zu billig.

© sueddeutsche.de/hgn/mel
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