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Bezahlsender:Premiere für Premiere

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Der jahrelang verlustreiche Abosender hat im vergangenen Jahr die operative Gewinnzone nur knapp verfehlt. Das laufende Jahr soll erstmals mit schwarzen Zahlen abgeschlossen werden.

Der jahrelang verlustreiche Abosender Premiere hat im vergangenen Jahr die operative Gewinnzone nur knapp verfehlt. Nach einem Verlust von nur noch 10,5 Millionen Euro vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2003 soll das laufende Jahr erstmals operativ mit schwarzen Zahlen abgeschlossen werden, bekräftigte der frühere Kirch-Sender in München.

"Wir haben einige Sanierungsfortschritte besser hinbekommen, als geplant", sagte Premiere-Chef Georg Kofler der dpa. Mit dem Ergebnis seien die ursprünglichen Planungen deutlich übertroffen worden. Noch im Oktober hatte Premiere mit einem Minus von 30 Millionen Euro gerechnet. Das Jahr 2002 war mit einem EBITDA-Verlust von 339,2 Millionen Euro beendet worden.

Reibungslose Umstellung

Rückenwind erhielt Premiere nach den Worten Koflers durch die Verbesserung der Kostenstruktur und eine weitgehend reibungslose Umstellung auf das neue Verschlüsselungssystem Nagravision. Allerdings sei die Entwicklung bei den Neuabonnenten schleppender als erwartet verlaufen.

Zwar erreichte der Abo-Sender mit gut 2,9 Millionen zahlenden Kunden zum Jahresende die selbst gesteckten Ziel, doch hätten sich nach Einführung des neuen Verschlüsselungssystems lediglich rund 20 000 bis 30 000 frühere Schwarzseher für ein Premiere-Abonnement entschieden.

"Wir hatten uns schon einen stärkeren Schub erwartet", sagte Kofler. Premiere habe die Konsumflaute im Weihnachtsgeschäft deutlich zu spüren bekommen. In diesem Jahr solle die Marke von 3,2 Millionen Abonnenten erreicht werden.

Umsatz gesteigert

Mit einem operativen Minus von 11,3 Millionen Euro (Vorjahr: Minus 59,2 Mio Euro) rutschte Premiere im vierten Quartal wieder in die Verlustzone ab. Im dritten Vierteljahr hatte Premiere erstmals ein positives operatives Ergebnis von 16,1 Millionen Euro geschafft.

Den Umsatz wurde im vergangenen Jahr um 16,6 Prozent auf 963 Millionen Euro gesteigert. Wichtigster Umsatztreiber sei dabei erneut das Kerngeschäft mit Programm-Abonnements gewesen.

Die Milliarden-Verluste von Premiere waren einer der Gründe für den finanziellen Zusammenbruch des Kirch-Imperiums im Jahr 2002.

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