Bezahlsender gewinnt viele Neukunden:Sky sendet Hoffnungsstrahl

Wird Pay-TV in Deutschland doch noch zum Erfolg? Zumindest hat der Bezahlsender Sky zuletzt überraschend viele neue Kunden gewonnen. Allerdings steckt er immer noch tief in den roten Zahlen.

Die Hoffnung bei Sky Deutschland wächst: In den ersten drei Monaten hat der defizitäre Bezahlsender deutlich mehr Kunden hinzugewonnen und zählt nach dem abgelaufenen Quartal so viele zahlende Kunden wie nie zuvor in der Geschichte - wenn man die geschönten Zahlen aus der Premiere-Zeit ausnimmt.

Sky Firmensitz

Der Sitz des Bezahlsenders Sky in Unterföhring bei München. Das Unternehmen investiert kräftig, um neue Kunden anzulocken.

(Foto: Sky)

Wie erwartet bleibt das Sorgenkind im Medienimperium von Rupert Murdoch aber tief in den roten Zahlen. Murdochs News Corp. hatte in den vergangenen zwölf Monaten auf verschiedenen Wegen rund 448 Millionen Euro in den defizitären Bezahlsender gepumpt, unter anderem um das Programm kräftig auszubauen und das HD-Angebot weiter aufzustocken.

Das scheint Wirkung zu zeigen: Unter dem Strich zählte das frühere Premiere zwischen Januar und März 73.000 neue Abonnenten, nachdem im Vorjahreszeitraum nur bescheidene 1000 Kunden dazu kamen. Insgesamt zählt der Sender nun 2,726 Millionen Kunden, nach eigenen Angaben braucht Sky rund 3 Millionen, um Geld zu verdienen.

"Wir freuen uns über diese Ergebnisse, sind uns aber gleichzeitig darüber im Klaren, dass wir noch am Anfang stehen und es noch mehr zu tun gibt", sagte Vorstandschef Brian Sullivan in München.

Finanziell läuft es bei Sky allerdings trotz des kräftigen Kundenzuwachses weiterhin durchwachsen. Wie erwartet blieb der Konzern zum Jahresstart tief in den roten Zahlen und verbuchte unter dem Strich einen Verlust von 86,9 Millionen Euro nach 97 Millionen Euro im Vorjahr.

Fußballrechte sind wichtigstes Argument

Der Umsatz kletterte in den ersten drei Monaten um knapp 15 Prozent auf 269,6 Millionen Euro. Auch im Gesamtjahr rechnet Sky mit Verlusten, wann der Sprung in die schwarzen Zahlen gelingt, ließ Sullivan offen.

Möglicherweise wird es in der zweiten Jahreshälfte Genaueres geben. Die 73.000 neuen Kunden im ersten Viertel liegen zwar deutlich unter dem kräftigen Zuwachs des Schlussquartals des vergangenen Jahres, allerdings gelten die ersten drei Monate in der Branche auch als eher schwaches Quartal - das Weihnachtsgeschäft ist rum, die neue Bundesligasaison steht noch nicht an. Die Fußballrechte sind das wichtigste Argument, mit denen der Bezahlsender um Kunden buhlt.

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