Arbeitsmarkt in Deutschland:Beschäftigungsrekord bei Älteren

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Die Generation 60 plus galt auf dem Arbeitsmarkt lange als schwer vermittelbar. Doch aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen: In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der älteren Beschäftigten um mehr als 80 Prozent gestiegen.

Weniger leistungsfähig, unflexibel und nicht auf dem neusten Stand - das sind die Vorurteile, mit denen ältere Arbeitssuchende zu kämpfen haben. Und die es ihnen - gerade nach einer Kündigung - schwer machen, wieder einen Job zu finden.

Gleichzeitig scheint die Generation 60 plus begehrter zu sein denn je: Immer mehr ältere Menschen haben in Deutschland einen Job. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor, auf die sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung beruft. Demnach hatten im September 2012 fast 1,5 Millionen Menschen zwischen 60 und 65 Jahren eine sozialversicherungspflichtige Arbeit. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten insgesamt erhöhte sich lediglich um 1,5 Prozent auf mehr als 29 Millionen.

In den vergangenen fünf Jahre habe sich die Zahl der Arbeitnehmer über 60 um mehr als 80 Prozent erhöht, berichtet die FAZ weiter. Von September 2007 bis September 2012 stieg die Zahl der Beschäftigten zwischen 60 und 65 Jahren um 667.000 Personen.

Die Arbeitgeber bewerteten dies als Beweis für einen erfolgreichen Strategiewandel. Ältere seien als Fachkräfte in den Unternehmen so gefragt wie nie zuvor, zitiert die FAZ die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Die Gewerkschaften hingegen sehen dem Bericht zufolge angesichts der ebenfalls gestiegenen Arbeitslosenzahlen für ältere Arbeitnehmer noch keinen "Abschied vom Jugendwahn in den Betrieben".

Die Bundesagentur für Arbeit erklärt das gleichzeitige Ansteigen von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung mit dem Abbau staatlich gestützter Frühverrentungsprogramme. Ältere, die diese früner Jahren in Anspruch genommen hätten, würden nun als Arbeitslose gezählt.

Die Beschäftigungsquote, also der Anteil der beschäftigten Personen an der Gesamtzahl, liegt für die Altersgruppe 60 bis 65 derzeit bei 29,3 Prozent, wie die FAZ mit Hinblick auf vorläufige Berechnungen schreibt. Vor drei Monaten habe sie noch bei 29,2 Prozent gelegen.

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