Süddeutsche Zeitung

Bertelsmann:Liz Mohn tritt kürzer

Der Sohn Christoph übernimmt die Rolle des Familiensprechers in dem Medienunternehmen. Doch der Einfluss der Erbin bleibt.

Von Caspar Busse

Der ganz große Rückzug ist es nicht: Kurz vor ihrem 80. Geburtstag am Montag übernächster Woche gibt Liz Mohn zwar ein Stück Macht ab. Beim Gütersloher Medienunternehmen Bertelsmann wird die Witwe von Reinhard Mohn, dem Mann also, der den Konzern groß gemacht hat, aber eine gewichtige Stimme behalten. Wie Bertelsmann am Freitag mitteilte, wird Liz Mohn das Amt der Familiensprecherin in der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft an ihren Sohn Christoph Mohn, 55, übergeben. Das Gremium nimmt die Aktionärsinteressen der gemeinnützigen Bertelsmann Stiftung und der Familie Mohn wahr. Christoph Mohn ist bereits seit acht Jahren Aufsichtsratsvorsitzender von Bertelsmann und damit an entscheidender Position. Die Mutter bleibt auch künftig in den wichtigen Gremien vertreten - und sie wird weiter ein gewichtiges Wort mitreden, wie schon in den vergangenen Jahren.

Liz Mohn ist schon lange eine bestimmende Figur im Unternehmen, seit dem Tod von Reinhard Mohn im Jahr 2009 ist ihr Einfluss nochmal deutlich gestiegen. Bertelsmann ist mit RTL (Fernsehen), Gruner+ Jahr (Zeitschriften), Random House (Bücher), BMG (Musik) und Arvato (Dienstleistungen), mit rund 130 000 Mitarbeitern und mehr als 17 Milliarden Euro Umsatz eines der größten Medienunternehmen in Europa. Konzernchef Thomas Rabe baut gerade deutlich um, zuletzt wurden auch Jobs in Gütersloh gestrichen. Zudem will er Gruner + Jahr ( Stern, Geo) mit dem Kölner Fernsehunternehmen RTL zusammenbringen und damit einen nationalen Champion schaffen. Eine endgültige Entscheidung dazu soll im Herbst fallen, schon jetzt gibt es Diskussionen darüber.

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