Bernhard Günther empfängt im 26. Stock der Innogy-Zentrale, über den Dächern Essens. Der Finanzchef des Energiekonzerns trägt Stirnband und getönte Brille. 2018 überfielen ihn zwei Vermummte, schütteten ihm Säure ins Gesicht. Günther erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Der Anschlag ist bis heute nicht aufgeklärt. Nachdem die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen Ende 2018 eingestellt hatte, beauftragte Günther private Ermittler, zunächst mit Erfolg: Vorigen Herbst kam ein Tatverdächtiger in Untersuchungshaft, doch nach wenigen Wochen wieder frei. Günther gibt sich damit nicht zufrieden. Der 53-Jährige sitzt am Besprechungstisch aus dunklem Holz, in sein Notizbuch hat er eine Skizze zur Tat gezeichnet.
Verbrechen:"Säure ist ein cleveres Instrument"
Innogy-Manager Bernhard Günther spricht zwei Jahre nach dem Säureanschlag auf ihn über die schwierige Suche nach den Angreifern, über erschüttertes Vertrauen und seine Zukunftspläne.
Interview von Jana Stegemann und Benedikt Müller-Arnold
Lesen Sie mehr zum Thema