Bremen (dpa) - Der maritime Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, hat Flüssigerdgas (LNG) als wegweisenden Kraftstoff für eine umweltschonende Antriebsart in der Schifffahrt bezeichnet. Derzeit sei das mit hohen Schadstoffemissionen verbundene Schweröl der vorherrschende Kraftstoff. Bei einem Wechsel hin zu LNG gehe der Ausstoß von Schwefeloxiden und Feinstaubpartikeln um fast 100 Prozent und der von Stickoxiden um mehr als 70 Prozent zurück.
„Der schnelle Umstieg auf LNG ist derzeit für die große maritime Schifffahrt das Beste, was man umweltpolitisch machen kann“, sagte Brackmann der Deutschen Presse-Agentur. In diesem Punkt gebe es auch bei den Reedern ein Umdenken und eine wachsende Investitionsbereitschaft, sagte der CDU-Politiker. „Weltweit sehen inzwischen 44 Prozent der Neubestellungen LNG-Antriebe vor.“
Die gute Eigenschaft von Liquefied Natural Gas: Es wird auf -163 Grad runtergekühlt, verliert damit extrem an Volumen und kann so per Tanker, Lkw oder Bahn-Kesselwagen transportiert werden. LNG muss danach aber „regasifiziert“ werden, also in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden, um es als Treibstoff zu verwenden oder in Gasnetze einzuspeisen zu können. In Deutschland gibt es noch kein Importterminal. Die Planungen laufen auf Hochtouren in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und in kleinerem Maßstab in Rostock.
Brackmann nahm die Terminals gegen Kritik der Deutschen Umwelthilfe in Schutz, die einen sofortigen Planungsstopp fordert und auf die schlechte Klimabilanz des fossilen Brennstoffs LNG verweist.