Warnstreik:Berliner Nahverkehr steht zwei Tage fast still

Schilder mit der Aufschrift „Warnstreik“ stehen vor dem BVG-Busdepot Müllerstraße. In der Nacht hat der zweitägige Warnstreik im Berliner Nahverkehr begonnen.
Schilder mit der Aufschrift „Warnstreik“ stehen vor dem BVG-Busdepot Müllerstraße. In der Nacht hat der zweitägige Warnstreik im Berliner Nahverkehr begonnen. (Foto: Malin Wunderlich/dpa)

Zwei Tage lang gibt es erhebliche Einschränkungen in Berlin wegen eines Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr. Die S-Bahn und der Regionalverkehr der Deutschen Bahn sind nicht betroffen.

Menschen in Berlin müssen sich in den nächsten zwei Tagen auf erhebliche Einschränkungen im Nahverkehr der Hauptstadt einstellen. Am frühen Morgen lief ein 48-stündiger Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) planmäßig an, wie Jeremy Arndt von der Gewerkschaft Verdi der Deutschen Presse-Agentur sagte.Bis zum frühen Freitagmorgen fahren in der Bundeshauptstadt so gut wie keine U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse. Die S-Bahn und der Regionalverkehr sind von dem Ausstand nicht betroffen.Es ist bereits der vierte Arbeitskampf der Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde für rund 16 000 Beschäftigte. Der nächste Verhandlungstermin ist am Freitag. Sollte dann kein Abschluss zustande kommen, hat Verdi bereits eine Urabstimmung über unbefristete Streiks angekündigt.

Kritik an dem mittlerweile vierten Warnstreik kommt von den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Andreas Schulz nennt das Vorgehen der Gewerkschaft „unverhältnismäßig“. Auch BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe hatte mit Unverständnis auf den mittlerweile vierten Warnstreikaufruf reagiert. Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt sprach dagegen von „notwendigem Druck“ vor den entscheidenden Gesprächen am Freitag.

BVG und Verdi verhandeln über einen neuen Tarifvertrag. Vergangene Woche hatte die BVG der Gewerkschaft ein neues Angebot unterbreitet mit rund 13,6 Prozent mehr Gehalt bei einer auf 24 Monate verkürzten Laufzeit. Verdi nannte das Angebot „völlig unzureichend“ und fordert weiterhin 750 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten und höhere Schichtzulagen. Die Gewerkschaft strebt eine Laufzeit von nur zwölf Monaten an.

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