Beteiligungsfirma:Warren Buffett lädt wieder zum Aktionärstreffen

Beteiligungsfirma: Vor dem Aktionärstreffen posieren Buffett-Fans mit einem Pappaufsteller ihres Idols.

Vor dem Aktionärstreffen posieren Buffett-Fans mit einem Pappaufsteller ihres Idols.

(Foto: Chandan Khanna/AFP)

Berkshire Hathaway hat nach Jahren der Pandemiepause wieder die Aktionäre nach Omaha geladen. Der 91-jährige Warren Buffett bleibt Vorstandschef der Beteiligungsfirma - nicht nur.

In Omaha war dieses Jahr wieder Woodstock. Genauer gesagt: Das "Woodstock für Kapitalisten". So nennt die Finanzwelt das Aktionärstreffen von Berkshire Hathaway, der Beteiligungsfirma des steinalten Starinvestors Warren Buffett. Und auch beim Woodstock der Kapitalisten geht es um große Gefühle. Buffett-Fans bekommen feuchte Augen, wenn sie ihr Idol auf der Bühne sehen. "We love you", rief einer ihm zu. Masken waren kaum in Sicht bei diesem Treffen, das seit 2019 wegen der Pandemie ausgefallen. "Wir haben immer so viel Spaß, wenn Ihr zu Besuch kommt", sagte Buffett zu seinen Aktionären, die ihn auch "Orakel von Omaha" nennen.

Und so ist dann auch kaum einer überrascht, dass Buffett gleichzeitig Verwaltungsrats- und Vorstandsvorsitzender bleibt. Die Mehrheit der Aktionäre lehnten auf der Hauptversammlung den Vorschlag ab, den 91-Jährigen durch einen unabhängigen Vorstandschef zu ersetzen. Buffett leitet Berkshire Hathaway seit 1965.

Wegen steigender Ölpreise baute Berkshire Hathaway die Beteiligungen an Ölkonzernen aus

Was das Geschäft angeht, gab es dagegen Neues: Nach langem Zögern hat Berkshire Hathaway nun einen Großteil des gewaltigen Barvermögens in Zukäufe investiert. Die Aufstockung von Aktienpaketen an den Ölkonzernen Chevron und Occidental Petroleum trug dazu bei, dass der Kassenbestand von Januar bis März um 40 Milliarden Dollar auf 106 Milliarden Dollar sank. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen sein Geld wiederholt mit milliardenschweren Aktienrückkäufen an seine Anteilseigner ausgeschüttet. Zur Begründung hatte Buffett einen Mangel an attraktiven Investmentmöglichkeiten genannt. Doch in den zurückliegenden Monaten nahm Berkshire Hathaway die hochschießenden Ölpreise zum Anlass, die Beteiligungen an Ölkonzernen auszubauen.

Zudem kündigte die Investmentholding eine Übernahme des Versicherungskonzerns Alleghany für 11,6 Milliarden Dollar an. Und auch ihren Anteil an Activision Blizzard hat sie aufgestockt. Die Beteiligung an dem Computerspielehersteller mit Hits wie "Call of Duty" und "Candy Crush" liege nun bei 9,5 Prozent, teilte Buffett mit. Die Beteiligung Berkshires an Activision ist auf Basis derzeitiger Aktienkurse 5,6 Milliarden Dollar wert. Berkshire Hathaway ist an einer Vielzahl von Unternehmen beteiligt, darunter Versicherungen und eine Güterbahngesellschaft. Angesichts schwächerer Versicherungsgeschäfte stagnierte der Betriebsgewinn im Quartal bei gut sieben Milliarden Dollar.

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