Bericht des Finanzministeriums:Steuereinnahmen steigen - aber nicht mehr so schnell

44 Milliarden Euro haben Bund und Länder im Juli eingenommen. Das ist ein Plus von knapp zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings hat sich der Anstieg bei den Steuereinnahmen etwas verlangsamt - und der Bund selbst jedoch musste ein Minus verkraften.

Der Anstieg der Steuereinnahmen hat sich im Juli etwas verlangsamt. Bund und Länder verbuchten ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat von 1,9 Prozent, wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Finanzministeriums hervorgeht. Im Juni war noch ein Anstieg von 4,3 Prozent vermeldet worden.

Bund und Länder nahmen demnach im Juli zusammen knapp 44 Milliarden Euro ein. Dabei verzeichnete allerdings der Bund ein Minus von 2,8 Prozent, was vor allem den hohen Abführungen an die EU geschuldet ist, deren Niveau um fast 76 Prozent höher lag als im Juli 2012. Die Länder allein kamen auf plus 1,6 Prozent.

Die Kasseneinnahmen bei der Lohnsteuer lagen mit 13,8 Milliarden Euro um 2,4 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer legten um 1,2 Prozent auf knapp 16 Milliarden Euro zu.

Insgesamt kamen Bund und Länder in den ersten sieben Monaten auf Steuereinnahmen von 321,4 Milliarden Euro, ein Plus von 3,2 Prozent. Darin spiegeln sich vor allem die hohe Beschäftigung und die jüngsten Tariflohnerhöhungen wider. Zudem profitiert der Staat vom stärkeren privaten Konsum.

Der deutschen Wirtschaft traut das Ministerium in seinem neuen Monatsbericht einen anhaltenden Aufwärtstrend zu. "So signalisieren die weiter in die Zukunft reichenden Indikatoren, dass sich die konjunkturelle Belebung auch im zweiten Halbjahr fortsetzen wird", schreiben die Beamten und verwiesen auf den Ifo-Index, der drei Monate in Serie gestiegen ist.

Von April bis Juni war das Bruttoinlandsprodukt mit 0,7 Prozent so kräftig gewachsen wie seit über einem Jahr nicht mehr. "Diese vergleichsweise starke gesamtwirtschaftliche Expansion spiegelt teilweise witterungsbedingte Nachholeffekte wider", erklärte das Ministerium. Für 2013 erwartet die Regierung bislang ein Wachstum von 0,5 Prozent.

Finanzminister Wolfgang Schäuble sieht unterdessen offenbar Chancen, dass das Wachstum in diesem Jahr höher ausfallen könnte als von der Regierung erwartet. Er deutete diese Woche an, dass es etwas höher ausfallen könnte - "irgendwo zwischen 0,5 - 0,6 - 0,7 Prozent".

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