Es ist ein regelmäßiges Ärgernis für viele Autofahrer: Abends, auf dem Rückweg von der Arbeit, war der Benzinpreis noch günstig. Doch am nächsten Morgen ist der Sprit plötzlich einige Cent teurer. Wie groß die Unterschiede bundesweit sein können, zeigen Zahlen des Bundeskartellamts. Wie die Behörde mitteilt, seien die Preisunterschiede beim Kraftstoff 2017 erneut immens gewesen.
Innerhalb einer Stadt waren im Tagesverlauf Unterschiede von mehr als 30 Cent je Liter zwischen dem durchschnittlich höchsten und niedrigsten Kraftstoffpreis zu beobachten, heißt es im Jahresbericht der "Markttransparenzstelle für Kraftstoffe". Auch in ländlichen Gebieten seien Unterschiede zwischen 15 und 25 Cent festgestellt worden. Die Preise könnten selbst an ein und derselben Tankstelle stark schwanken, hier gab es Preisunterschiede von bis zu zehn Cent.
Wann Autofahrer tanken sollten
Wer sparen will, sollte tendenziell eher in den Abendstunden tanken. Nach Angaben des Kartellamts habe es zuletzt oft zwischen 20 und 22 Uhr ein günstiges Zeitfenster gegeben. Doch auch tagsüber gebe es immer wieder günstige Zeitpunkte zum Tanken.
Ob es in der bevorstehenden Ferienzeit teuer wird, ist noch nicht abzusehen. Im vergangenen Jahr beobachteten die Wettbewerbshüter zu Ostern und Pfingsten jedoch keine auffällig hohen Kraftstoffpreise. Der Preis habe sich im vergangenen Jahr vor allem am Rohölpreis orientiert.
Tankstellenbetreiber müssen ihre Preisänderungen seit 2013 an die Markttransparenzstelle melden. Die Daten werden Verbrauchern über Internet-Portale und Handy-Apps zur Verfügung gestellt. Die neue Transparenz soll ein wirksames Mittel gegen hohe und stark schwankende Spritpreise sein und den Wettbewerbsdruck in der Branche hoch halten. Bislang fällt die Bilanz jedoch eher ernüchternd aus.