Signa-Insolvenz:Mama Benko und die goldenen Uhren

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Fahnder skizzieren René Benko als Steuermann eines raffinierten Systems, bei dem Mit-Investoren mutmaßlich getäuscht und um sehr viel Geld gebracht wurden. (Foto: GEORG HOCHMUTH/AFP)

Veganer Wurstsalat statt Menü vom Leibkoch: René Benko sitzt in U-Haft. Was die Ermittler über seine Geschäfte zusammengetragen haben, liest sich wie das Drehbuch eines Hütchenspielers.

Von Michael Kläsgen, Uwe Ritzer und Jörg Schmitt

Die Uhr an René Benkos Handgelenk fiel den Ermittlern auf, als sie die gespeicherten Fotos auf seinem Mobiltelefon sichteten. Eine Patek Philippe Nautilus Chronograf Ref. 5980R-001, Wert: mindestens 90 000 Euro. Benko, so stellten die Fahnder anhand der Bilder und ihres Aufnahmedatums fest, trug die Armbanduhr noch, als er angeblich längst pleite war – offenbar hatte er sie dem Insolvenzverwalter verheimlicht und vor seinen Gläubigern verborgen. Genauso wie die von besten Büchsenmachern gefertigten Jagd- und Schusswaffen. Allein 15 Schießeisen wurden bei einer Razzia im Juni 2024 in Benkos bevorzugtem Domizil, der „Villa N“, auch „White House“ genannt, in Innsbruck-Igls beschlagnahmt. Manche davon bis zu 25 000 Euro teuer. Wie viele Waffen er insgesamt besitzt, ist unklar.

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:Täuschen, tarnen, tricksen

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Von Uwe Ritzer

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