Warum heißt ein Unternehmen so wie es heißt? Früher war es oftmals so, dass sich Firmengründer im Namen verewigten. Heute werden Kunstwörter immer beliebter. Einige Beispiele in Bildern. Für Haribo nahm Firmengründer Hans Riegel jeweils die ersten beiden Buchstaben seines Vor- und Nachnamens und des Firmensitzes Bonn. Und fertig war der Name Haribo - für Hans Riegel Bonn.
Ähnlich fand IKEA-Gründer Ingvar Kamprad den Namen für seinen Möbelkonzern. Darin verbirgt sich sozusagen die Herkunft des Schweden: IKEA setzt sich zusammen aus den Initialen von Ingvar Kamprad, dem Anfangsbuchstaben des Bauernhofs seiner Eltern, Elmtaryd - und seines Heimatdorfes Agunnaryd.
Der Tischler Ole Kirk Chistiansen wählte für sein Spielzeug den Namen Lego - und damit wollte der Däne wohl viel Spaß beim Spielen wünschen. Der weltbekannte Markenname ist nämlich ein Akronym der dänischen Wörter "leg godt" - was auf Deutsch "spiel gut" bedeutet.
Das Unternehmen Tchibo gründeten 1949 Max Herz und Carl Tchilling-Hiryan. Bei der Namensgebung kamen die beiden ebenfalls nicht an den beliebten Anfangsbuchstaben vorbei, sie platzierten aber zusätzlich die Kaffeebohne im Firmennamen: Tchibo leitet sich nämlich aus dem Namen Tchilling und dem Wort Bohne ab.
Aldi steht für Albrecht Discount. So hatten Theo und Karl Albrecht in den sechziger Jahren ihre ersten Geschäfte genannt. Im Namen Aldi verewigten die beiden Firmengründer schließlich nicht nur ihren Familiennamen, sondern auch das von ihnen erfundene Geschäftsmodell: den Discount.
Der Name Nivea hat einen lateinischen Ursprung: Er leitet sich vom Begriff "nivis" ab, auf Deutsch "Schnee". Aber warum? Der Apotheker Dr. Oscar Troplowitz schuf 1911 aus Wasser und Ölen eine schneeweiße Creme - Nivea. Schließlich kam die "Schneeweiße" als erste Feuchtigkeitscreme der Welt auf den Markt.
Alles Super: Der Name der Tankstellenmarke Aral leitet sich von den beiden Kohlenwasserstoffgruppen Aromate (Benzol) und Aliphate (Benzin) ab - die beiden Hauptbestandteile des Superbenzins. Der ursprüngliche Firmenname war ein wenig länger: Westdeutsche Benzol-Verkaufsvereinigung.
Doch neben diesen traditionellen Namen steigt auch die Zahl der Kunstbegriffe. Warum zum Beispiel heißt das berühmte Potenzmittel Viagra? Auf Anfrage von sueddeutsche.de erklärte der Hersteller Pfizer, dass Viagra keine besondere Bedeutung in einer Sprache habe. Wichtig sei vor allem, dass der Name leicht auszusprechen und unverfänglich sei. Spekulationen über Viagra gibt es trotzdem: Die einen vermuten, der Name sei eine Kombination aus den Begriffen Niagara und vigor, lateinisch für "Stärke". Die anderen verweisen darauf, dass Viagra genauso klingt wie das Sanskrit-Wort "vyaghra", was Tiger bedeutet.
Der Name des Energieriesen E.ON (so die Eigenschreibweise, im Logo aber mit Kleinbuchstaben, der englischen Schreibweise) hat griechische Wurzeln. Das Wort "Aeon" bedeutet "neues Zeitalter", "Weltalter" oder auch "Unendlichkeit". Die Marke Eon soll Energie (E) und Aufbruch (ON) signalisieren - die beiden Bedeutungen sind in der Eigenschreibweise durch einen Punkt voneinander getrennt.
Den Namen Evonik hat der Werbetexter Manfred Gotta kreiert. Für die Essener RAG sollte er einen zukunftsträchtigen Namen für den "weißen Bereich" (Chemie, Energie und Immobilien) finden. Evonik soll zum einen für die Verwurzelung des Konzerns in der Region stehen - deshalb das lateinische Präfix "Evo" (auf Deutsch "Stamm" oder "Keim"). Außerdem soll Evonik Zukunft signalisieren: Das Verb evolvere bedeutet "sich entwickeln".
Der Pharmagroßhändler Celesio ließ seinen Namen von einer Naming-Agentur entwickeln. Aus 89 Vorschlägen wählten die Verantwortlichen schließlich Celesio und benannten die GEHE Aktiengesellschaft entsprechend um. Durchgesetzt hat sich Celesio, weil der Name international aussprechbar ist und als Internetadresse und markenrechtlich verfügbar war. Im Bild: der Firmensitz in Stuttgart.
Auch der Name Symrise ist ein Phantasiewort: eine Kombination aus dem Wort Symbiose und dem englischen Begriff "rise" - für aufstrebend. Symbiose bezieht sich auf den Zusammenschluss der beiden Geschmackstoffunternehmen, aus denen Symrise hervorgegangen ist: Haarmann & Reimer und Dragoco.
Das Chemie- und Kunststoffgeschäft der Bayer AG verschmolz 2004 in einem eigenständigen Unternehmen - Lanxess. Der Firmenname ist ein Kunstwort: Er setzt sich zusammen aus dem französischen Wort "lancer" für "lancieren" oder "in Gang bringen" - und dem englischen Wort "success" für Erfolg.